Sanct Johannisberg.
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Mausoleum bestimmt hatten. Jedenfalls datiren aus dieser
Zeit die Masswerkfenster im Chor und auf der Nordseite
des Langhauses, die westliche Eingangsthür, und eine kleine,
vom Innern der Kirche in den Thurm gebrochene Thür.
Ueber derselben die Inschrift: anno mcccdgo conjkcta ie-
ist aus dieser Zeit die an der innern Nordwand des Thurmes
herausgekragte Console mit dem erhaltenen Stück eines
darauf ruhenden Dienstes, aus welchem spätgothisch hohl-
proßlirte Rippen herauswachsen. Dieser Gewölbe-Anfang
passt nicht zu den Axen und den übrigen Anfängen; es
liegt hier also eine durchgehende Aenderung vor. Für die
genauere Bestimmung derselben fehlen die Anhaltspunkte
und hindert besonders der stellenweis fingerdicke Kalküber-
zug, den die Kirche allenthalben erlitten hat. Sie befindet
sich überhaupt leider in einem verwahrlosten Zustand.
Nach gänzlicher Plünderung durch die Franzosen ist sie
im Fussboden um etwa 2 m erhöht, hat alle Stützen und
Gewölbe verloren und eine Rache Holzdecke bekommen,
und macht mit ihren verstümmelten und falsch zusammen
gestellten Monumenten, sowie mit der alle ProRle vernich-
tenden Uebertünchung einen traurigen Eindruck. — Back, evang
Chor-Nordwand. Rechts:
Sacramentschrein -Obertheil,spätgothisch; Christus-
kopf in einem geschweiften Spitzbogen zwischen Fialen.
Bekrönung, barock, unpassend darauf gesetzt.
Grabmal (unter dem Sacramentschrein). Erzbischof
Friedr. Conrad von Mainz j* 1420 (statt 1447?) laut
Umschrift: anno bomin mccccgg in gg prima bie mertsiß
obiit uobilis bomtnos frebericos comp$ silorf bona rim
graut. in firburg (?) cuia aia reqoieeat in pace amen;
als Ritter, mit steifgespreizten Armen; zu Häupten ein
Engel mit Helm und Wappen in den Händen.
in der Mitte:
Grabmal, Spätrenaissance. Wild- und Rheingraf
Johann Christoph, Stifter der Linie Grumbach, *j* 1585;
und seine Gemahlin Dorothea von Mannsfeld. — (Unterschrift:
Vinstingen, Kö: Mayt. in Franckreich Karner Herr und Bestellt: im Herrn Christo
sanft und seliglich entschlaffen, Seines Alters im 30 Jar, dem Gott ein frölic.he
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Mausoleum bestimmt hatten. Jedenfalls datiren aus dieser
Zeit die Masswerkfenster im Chor und auf der Nordseite
des Langhauses, die westliche Eingangsthür, und eine kleine,
vom Innern der Kirche in den Thurm gebrochene Thür.
Ueber derselben die Inschrift: anno mcccdgo conjkcta ie-
ist aus dieser Zeit die an der innern Nordwand des Thurmes
herausgekragte Console mit dem erhaltenen Stück eines
darauf ruhenden Dienstes, aus welchem spätgothisch hohl-
proßlirte Rippen herauswachsen. Dieser Gewölbe-Anfang
passt nicht zu den Axen und den übrigen Anfängen; es
liegt hier also eine durchgehende Aenderung vor. Für die
genauere Bestimmung derselben fehlen die Anhaltspunkte
und hindert besonders der stellenweis fingerdicke Kalküber-
zug, den die Kirche allenthalben erlitten hat. Sie befindet
sich überhaupt leider in einem verwahrlosten Zustand.
Nach gänzlicher Plünderung durch die Franzosen ist sie
im Fussboden um etwa 2 m erhöht, hat alle Stützen und
Gewölbe verloren und eine Rache Holzdecke bekommen,
und macht mit ihren verstümmelten und falsch zusammen
gestellten Monumenten, sowie mit der alle ProRle vernich-
tenden Uebertünchung einen traurigen Eindruck. — Back, evang
Chor-Nordwand. Rechts:
Sacramentschrein -Obertheil,spätgothisch; Christus-
kopf in einem geschweiften Spitzbogen zwischen Fialen.
Bekrönung, barock, unpassend darauf gesetzt.
Grabmal (unter dem Sacramentschrein). Erzbischof
Friedr. Conrad von Mainz j* 1420 (statt 1447?) laut
Umschrift: anno bomin mccccgg in gg prima bie mertsiß
obiit uobilis bomtnos frebericos comp$ silorf bona rim
graut. in firburg (?) cuia aia reqoieeat in pace amen;
als Ritter, mit steifgespreizten Armen; zu Häupten ein
Engel mit Helm und Wappen in den Händen.
in der Mitte:
Grabmal, Spätrenaissance. Wild- und Rheingraf
Johann Christoph, Stifter der Linie Grumbach, *j* 1585;
und seine Gemahlin Dorothea von Mannsfeld. — (Unterschrift:
Vinstingen, Kö: Mayt. in Franckreich Karner Herr und Bestellt: im Herrn Christo
sanft und seliglich entschlaffen, Seines Alters im 30 Jar, dem Gott ein frölic.he
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