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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0496
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480

Dierdorf.

regelmässigen, rechteckigen und rundbogigen Fenster- und
Thür Öffnungen. — Der durch einen rundbogigen Gurt-
bogen getrennte Chor hat noch ein Kreuzgewölbe mit
rechteckig prohlirten Schildbögen und rundprohlirten Dia-
gonalrippen, sowie auf der Ostseite ein altes Rundbogen-
fenster mit innen und aussen eingelegtem Rundstab; daneben
aber rechts und links, sowie auf der Südseite moderne
Fenster, auf der Nordseite eine Thür nach der hier ange-
bauten Sacristei.
Der starke Thurm hat drei durch Gesimse getrennte
Geschosse, in deren oberstem an jeder Fläche eine Rund-
bogenblende mit eingelegtem Rundstab durch ein schwach
spitzbogiges Fensterpaar untertheilt ist. (Nur an der Ostseite
hat dieses eine Mittelsäule, an den drei andern Seiten
keine Gliederung.) Ueber dem Krönungsgesims vier Giebel.
In den Giebeln der Süd- und Westseite je ein rundbogiges
Fensterpaar mit ungegliederten Gewänden; in denen der
Nord- und Ostseite eine dreifache Spitzbogenöffnung, die
mit Höherführung der mittleren, auf zwei Mittelsäulen
zusammentreffend, von einer Rundbogenblende mit ein-
gelegtem Rundstab umrahmt wird. Rautendach.
Grabstein im Chor, mit Wappen und Inschrift, be-
züglich auf Freifrau von Lichtenberg und Ochsenstein,
f 1610.
2 Abendmahlskannen, aus dem 17. Jahrhundert,
in Form von Pilgerßaschen, mit Barockverzierungen;
an den Seiten getriebene Köpfe, an denen eine Kette für
den Stöpsel.
Taufschüssel und Kanne, aus der gleichen Zeit,
mit Barockverzierungen; letztere in Becherform, antiki-
sirend.
Glocke: 5. iacobrs apos o reg glorie rp netti ccm
pace. maria. anno &nt mcccdgttt,
Kirche, kath., h. Clemens.
Messgewänder und Chorkappe, aus dem 18. Jahr-
hundert, mit dem Wied-Runkelschen Wappen.
Schloss, 1840 von Erzbischof Balduin dem Grafen
von Wied zu Lehn gegeben (oörz, M. Rh. Reg. 349), später Re-
sidenz der Fürsten zu Wied-Runkel, jetzt dem Fürsten zu
Wied gehörig, ein grosser, einfacher Bau des 17. Jahr-
hunderts, mit vier Eck-Erkern; im Obergeschoss ein Saal
mit Stuckverzierungen aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts.
— Ringsum ist der Graben erhalten.
 
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