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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0495

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Dattenberg — Dierdorf.

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Ost- und Südostseite Rundbogenblenden. — Das Langhaus,
aus dem 18. Jahrhundert, ist breiter, cinschifiig, mit einem
Holztonnengewölbe bedeckt.
Aussen am Chor Ecklisenen, in halber Fensterhöhe
mit kämpferähnlichen Gesimsen verziert, oben einfach
horizontal verbunden.
Fenster. Im Chor die drei der Schlussseiten einfach
spitzbogig, das der Südseite rundbogig verbreitert. Im
Langhaus drei rundbogige auf der Südseite.
Dachreiter, achteckig, von Holz.
Sacramentschrein, einfach spätgothisch, mit einem
geschweiften Spitzbogen.
Monstranz, gothisch, mit Kleeblattfuss, darauf archi-
tektonisch entwickelt in Thurmform, von Fialen Rankirt,
in denen die Figuren der hh. Antonius und Martin.
Burgruine auf dem Burgberg. Die Burg, 1330 von
den Dadenbergs bei ihrem Wegzuge (s. o.), an den Erz-
bischof von Köln verkauft, wurde wohl 1331 neu gebaut,
in welchem Jahre die Rollmann von Sinzig, Herren von
Ahrenthal, von Köln damit belehnt wurde. Sie kam als
kölnisches Lehn nach dem Aussterben dieser Familie 1623
an die von Lülsdorf, ebenso 1666 an die von Gülsdorf,
nach deren Erlöschen 1698 an Kurköln selbst als Domäne,
1802 an Nassau, 1815 an den preussischen Domänenhscus,
1822 von diesem verkauft, in vielfach wechselnden Privat-
besitz, 1850 in den der Familie von Mengershausen. —
Der runde Bergfried ist theilweise erhalten, umgeben von
einer rechteckig ringsherum geführten Mauer, während
Reste der Ringmauer nach Süden und Westen zu sich
behnden. — V. Eltester, 100 Rh. Burgen Nr. 13 (Manuscr. im Cobl. Prov.-Arch.). —

Dierdorf, 19 % km nordöstlich von Neuwied; ßel 1411
dem Grafen Wilhelm II. von Wied zu; war im
18. Jahrhundert Residenz der Fürsten zu Wied-Runkel
bis zu deren Erlöschen 1824. — s. Altwied.
Kirche, evang. Ein ursprünglich romanischer kreuz-
förmiger Bau mit einschiffigem Langhaus, quadratischem
Chor, und im Uebergangsstil vollendetem Westthurm.
Durch Veränderungen des 17. und 19. Jahrhunderts sind
im Langhaus und Querhaus innen sämmtliche Gliederungen
und Gewölbe herausgerissen, so dass beide jetzt einen
ungetheilten Raum bilden, mit Racher Holzdecke und un-
 
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