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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0195

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Coblenz — DieMich.

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Diese dritte Befestigung, mit Wall und Graben
nach bastionärem System hergestellt, 1610 in einer Ver-
sammlung geistlicher Fürsten zu Ooblenz beschlossen,
wurde begonnen mit dem alten Rheinkrahn, an dessen
Portal J. 1611 und Beschlagornamente. Er ist achteckig,
einfach, jetzt verputzt. Doch erfolgte der Bau der meisten
Bastionen erst nach dem 30jährigen Krieg, z. Theil 1650,
der der Cavaliere und vorgeschobenen Raveline nach 1693.
Die Mauer ging die Mosel entlang auf der Linie der
älteren Stadtmauern. Hier sind kurtrierische und bassen-
heimsche Wappen aus rothem Sandstein eingemauert, und
zwar: dicht unterhalb der alten Moselbrücke; dann in der
Mitte zwischen dieser und der Moselbahnbrücke; oberhalb
der Eisenbahnbrücke mit J. 1657; an dem Halbbastion,
welches an die Landfront anschloss, mit J. 1671. Von
der Mosel ab ging die Mauer vorgeschoben parallel der
Mauer des 13. Jahrhunderts zum Rhein, in ihrem Unter-
bau erhalten, [in ihrem letzten Zuge durch die Anlage der
Neustadt io der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts zerstört.
Dann den Rhein entlang auf der alten Mauer.] Am Frei-
hafen (Eingang vom Hauptzollamt nach dem Rhein), ein
gut erhaltenes Wappen von 1671. — [ln Lützelcoblenz
wurde 1682 zum Schutz der Moselbrücke ein Brückenkopf
mit nassem Graben gebaut, ist aber vollständig verschwunden
bezw. durch die vierte Befestigung ersetzt.]
Die vierte Stadtbefestigung, 1819 angefangen, hat
die alte Moselmauer als Fundament, sowie das Halbbastion
an der Mosel theilweise erhalten und benutzt, steht von da
bis ungefähr zum Löhrthor auf der dritten Befestigung, ist
sodann vorgeschoben, um die Neustadt zu umfassen.
Monatsschr. 1881, 72. — v. Eltester in Rhein. Jahrb. 42 35 f. mit Plan, Taf. 1. —
Ant. 1, 3, 733 n. 594; — 1, 4, 476. — Urk. (Copie) von 1281, im Cobl. Prov.-Arch.
nach Mitth. d. Dr. Becker. — Wegeier, Beitr. z. Cr. d. St. C. 1882, 33. — Lient.
Karthause, s. Anh.

DiebllCh, 10 km südwestlich von Coblenz; 1221 erwähnt;
ebenso 1292 Dyveliche, in welchem Jahre ein Nonnen-
kloster gestiftet wurde, das aber wieder verlassen
ward; 1399 von Pfalzgraf Ruprecht an die Ritter von
Virneburg übertragen. — Barsch, Moselstrom 1841, 511 f. — Klein,
Moselthal 1831, 86. — Rutsch, Mosel 1879, 31. — Wegeier, Kl Laach.
Kirche, kath., neu, an Stelle einer gothischen, (von
der kath. Kirchenfabrik zu unterhalten). — Klein, Moselthai 300. —
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