Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0513
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Hammerstein — Heddesdorf.

49?

14. Jahrhundert. Im Norden ist die Lücke eines ehemaligen
Thores, neben welchem nach Südost zu zwischen einer
Doppelmauer die (nach v. Eltester später überwölbte)
Treppe auf die Höhe des Rondengangs führt. Auf der
andern Seite der Thorlücke befindliche Gewölbetrümmer
gehören vielleicht zu den im 30 jährigen Kriege angelegten
Ställen. Vor die Südwestseite der Ringmauer, etwas
tiefer als diese, legt sich ein Zwinger, in eigenartiger Weise
durch einen aussen vor die Mauer gesetzten niedrigen
zweigeschossigen Rundthurm von etwa 2 m Durchmesser
gedeckt. Weiter südlich auf einem noch tieferen Plateau
nahe dem Rhein (doch noch hoch über demselben) ist ein
Rundthurm, in welchem wir wohl den 1400 von Erz-
bischof Werner errichteten Zollthurm zu suchen haben
(nicht in dem vorhererwähnten). — Dietheim, Rhein. Ant. 1739, 509. —
v. Ehester in Rhein. Jahrb. 15, 214 u. 1871, 86 — v. Ehester, 100 Rh. Burgen Nr. 6,
Manuscr. im CoM. Prov.-Arch. — Günther, Hammerstein 1821. — Hermes, die Neuer-
burg 1879, 9. — Merian, Top. Archiep. 7, 1645, 48. — Lotz, handschr. Notiz, mit
Verw. auf Schmidt, Gesch. von Hessen 1, 98 f., und Lamb. v. Hersfeld, übers, v.
Hesse, S. 97. — Marx, Erzst. Trier 1, 1, 227. 247. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 6
60 f., 85 f. — Wegeier, Kl. Laach 1854, 140. — Wirtgen. Neuwied (1871) 258 f.

H&HSelboril, 10 km nordöstlich von Neuwied.
Kirchenruine (seit 1788). Das einschiffige nach-
mittelalterliche Langhaus ist dachlos, wie der auf der
Nordseite zurücktretende, auf der Südseite bündige Chor.
In fünf Seiten des Achtecks geschlossen, hat er zufolge
der Stellung der äusseren Strebepfeiler die gewöhnliche
Eintheilung eines rechteckigen Langjochs und eines Schluss-
jochs gehabt, deren Gewölbe auf (herausgerissenen) Diensten
geruht haben. Die Fenster sind zugemauert. An das
Langjoch stiess nördlich die quadratische, mit einem
Gratgewölbe bedeckte Sacristei. — v. stramberg, Rhein. Ant. 3, 1,
499 f.; 587 f.
[Grabstein des Gerlach zu Isenburg, *j* 1530 (noch von
Stramberg hier gesehen) ist an das Mausoleum ZU Dierdoi'f
versetzt. — s. Dierdorf.]

Heddesdorf. 1 */2 km nordnordöstlich von Neuwied; Sitz
eines im 16. Jahrhundert als Erben des ausgestorbenen
Geschlechts von Winningen hierher übersiedelten
Rittergeschlechts von Heddesdorf.
Burghaus, „Aufm Hof", ehemals der Grafen von
Wittgenstein-Berleburg, 1801 von Herrn von Runkel gekauft,
gehört dessen Enkel, Herrn Landrath von Runkel.

32
 
Annotationen