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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0536

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520

Niederbieber — Niederbreitbach.

Das Langhaus hat im Mittelschiff eine Rache Decke.
Die Wände sind nach den Seitenschiffen soweit fortgehauen,
dass jederseits ein roh achteckiger Pfeiler und spitzbogige
rechteckig mit abgefasten Kanten proRlirte Scheidebögen
blieben, welcher Eintheilung je zwei Joche der Seitenschiffe
entsprechen. Diese haben Netzgewölbe, deren doppelt hohl-
proRlirte Rippen auf schematischen Consolen ruhen. Die
als Passage dienende Vorhalle hat ein Tonnengewölbe.
Aussen hat der Chor Ecklisenen und Rundbogenfriese,
welche auf der Ostseite mit dem Dach ansteigen, und ein
über dem (von einem Kreis umschlossenen) Vierpassfenster
noch sichtbar werdendes Rundbogenfenster (den Dachboden
beleuchtend) umschliessen. — Das Langhaus hat schräg-
gestellte Eck- und eine Mittellisene an jeder Längsseite,
und in jedem Joch ein einfaches Spitzbogenfenster.
Der Thurm ist reich in den vier durch Gesimse getrennten
Geschossen entwickelt. Im Erdgeschoss sind Ecklisenen
an jeder Seite durch zwei Spitzbögen verbunden; im ersten
Obergeschoss Eck- und Mittellisenen durch je einen Spitz-
bogen, im zweiten Obergeschoss Eck- und Mittellisenen
durch je drei mit Ueberhöhung des mittelsten gruppirte
Rundbögen, im dritten Obergeschoss Ecklisenen durch
Rundbogenfries verbunden. In diesem Geschoss sind drei
auf zwei Mittelstützen gepaarte Fenster von drei Blend-
bögen und dann von einer rechteckigen, in der oberen
Horizontale durch einen Halbkreis durchbrochenen Um-
rahmung umfasst. Ueberall eingelegte Rundstäbe. Ueber
dem Krönungsgesims sind vier Giebelfelder mit Kleebogen-
blenden und ein hoher Helm.
[Grabsteine des köln. Erzbischofs Hermann von
Wied, 1552, des Friedr. von Runkel, Grafen von Wied
und Isenburg, *j* 1487, und seiner Gemahlin Agnes,
j* 1478, habe ich nicht mehr gefunden. —Fischer, Geschlechts-
reife 1778. — Danach v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 3, 402.]

NicdcrbrCltbRClL 12 km nordnordwestlich von Neuwied.
Kapelle, kath. Chor romanisch, rechteckig mit rund-
proRlirten Schildbögen und rippenlosem Kreuzgewölbe.
Langhaus unbedeutend, aus dem 17. Jahrhundert, mit
Dachreiter.
 
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