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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0059

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Altenahr.

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Alteil ähr, 8 km westsüdwestlich von Ahrweiler. Stamm-
sitz eines Grafengeschlechts, dessen Ahnherr 930 gelebt
haben soll; zuerst 1115 Graf Theoderich von Are
erwähnt. Von seinen Nachkommen, welche den Besitz
theilten, wurde Altenahr gemeinschaftlich verwaltet und
ßel 1261, heim Tode des Letzten (Konrad von Hoch-
staden), an das Erzstift Köln, wurde Hauptort eines
Kölnischen Amtes, im 14. und 15. Jahrhundert öfters
verpfändet und wieder eingelöst. — Barsch, Eifei i, i, i2if. ; —
94 f ; — 3. t, 1, 474 f. — Hohe, Ansichten aus dem Ahrthal (1859), Ans. — Kinkel,
die Ahr 1846, 22f. 298 f. — Kinkel, Führer durch das Ahrthal 1849, 58 f. — Weiden-
bach, Ahrthal 1864, 92 f, — Weidenbach, Thermen von Neuenahr (1864) 129—139.
75 f., 184, 205. — Wirtgen, Ahrthal (Eifel 2) 1866, 116 f. (Abdr. aus Weidenbach).
Kirche, kath., Mariä Verkündigung. Interessant alt-
romanische kreuzförmige Pfeilerbasilika mit ursprünglich
ungetvölbtem Langhaus, nicht vortretendem Querhaus und
Vierungsthurm, Der Chor gothisch, einfach, in fünf Seiten
des Achtecks geschlossen, mit einem Langjoch. Im 15. Jahr-
hundert wurden Chor- und Mittelschitf gewmlbt, noch später
(vielleicht erst 1682) in Fortsetzung des südlichen Seitenschiffs
eine dem Chor gleich lange in drei Seiten des Achtecks
geschlossene Sacristei angebaut, ebenso in nachmittel-
alterlicher Zeit die Seitenschiffe gewölbt und manche Ver-
änderungen an den Fenstern etc. vorgenommen.
Der Chor hat jetzt über Schluss- und Langjoch ein
gemeinsames sechskappiges Kreuzgewölbe, dessen holil-
protilirte Rippen, nur an den Schlussecken und Langjoch
Mitten aufsteigend, auf Köpfen als Consolen ruhen. Der
Triumphbogen besteht aus zwmi auf Vorlagen ruhenden
rechteckig proßlirten Gurtbogen nebeneinander, von denen
der spitzbogige nach dem Chor zu, erst offenbar zur
Thurmsicherung eingespannte, breiter und niedriger ist, als
der rundbogig romanische der Vierung. Diesem gleichen
die drei anderen Vierungsbögen. Die Vierungspfeiler sind
kreuzförmig, Vierung und Kreuzarme haben rippenlose
Kreuzgewölbe. Im Langhaus ruhen die rundbogigen recht-
eckig proßlirten Scheidebögen auf den Kämpfern der jeder-
seits vier eng gestellten Pfeiler bezw. auf denen der
Vierungspfeiler und Vorlagen an der Westwand. Der
erste und dritte Pfeiler (von Osten gerechnet) ist quadratisch.
Der zweite und vierte länglich rechteckig, hat nach dem
Mittelschiff zu Vorlagen (zum Theil verhauen), deren
Kämpfer über den jetzigen Gewölben sitzen (also aus der
Zeit der ursprünglichen Balkendecke stammen). Da die
Pfeßerzahl eine gerade ist, sind im Mittelschiff zwei Haupt-
 
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