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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0314

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298

Hüffelsheim — Kirburg.

Blätterschmuck; am Knauf Würfelchen, auf denen:
p.e.i.b.e.5. Silber, vergoldet.
Rathhaus. Sandsteinportal mit spätestgothischer ein-
facher Linienverzierung, darüber Wappen und: 1595.
Boos'sches Wappen (vom Rathhaus stammend),
am Hause von Herrn Jacob Jung eingemauert.

S. Johannisberg, unter s.

8. Katharinen,,.Anh.

Kirburg, oberhalb Kirn; Stammsitz des aus den Nahegau-
Grafen 1140 hervorgegangenen, ursprünglich mit Dhaun
vereinigten Geschlechts der Wild- und Rauh-Grafen,
von 1263—J409 eines eigenen Zweiges derselben,
(welcher um 1280 in die Linien Kirburg und Schmidt-
burg zerfiel), dann 1499 (1514) wiederum Sitz eines
Nebenzweiges Kirburg, welcher 1698 ausstarb. Das
Erbe hei 1738 an das Rheingräh. Haus Salm-Leutze,
aus welchem die Fürsten Salm-Kyrburg hervorgingen,
die zu Kirn residirten, und deren letzter directer
Nachkomme 1794 in Paris guillotinirt wurde, während
eine Nebenlinie in Westfalen weiter blüht.
Burgruine. Die Burg angeblich 926, der Hauptsache
nach im 14. und 15. Jahrhundert gebaut, später erweitert,
besonders 1686 von den Franzosen befestigt, wurde 1737
von den Franzosen als Festung geschleift, vor 1794 von
ihnen in Privatbesitz verkauft, ist nach mancherlei Schick-
salen Eigenthum einer Kirner Gesellschaft geworden; 1861
von entstellenden Anbauten gesäubert.
Der innerste Bering hat die ungefähre Gestalt eines
rechtwinkligen Dreiecks. Die längere der an den rechten
Winkel stossenden Seiten läuft in der West-Ost-, die
kürzere in der Nord-Südlinie, die letztere jedoch durch
ein (später?) herausgebautes fünfeckiges Bastion erweitert.
Die drei Hauptecken sind abgerundet und mit Thürmen
versehen gewesen; an der Südecke stand der kreisrunde
Bergfried, bis 20 m Höhe erhalten. Eine Reihe kleinerer
Rundthürme ist namentlich an der von ihm aus nach
Osten gehenden Mauer (der Hypothenuse also), erkennbar.
Von dem ihm in dieser Richtung zunächst stehenden, un-
gefähr 5 m hock erhaltenen Thürmchen aus läuft eine der
längeren Kathete parallele West-Ostlinie zu einem zweiten
 
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