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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0673

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Gemünden.

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(j8Hliindeil, 10 km südsüdwestlich von Simmern; vormals
zu Sponheim gehörige 1469 an die Pfalzgrafen von
Simmern gegeben, 1514 von diesen an den Freiherrn
VOn Schmidtburg verkauft (Günther, cod. dipl. 5, 181—184). —
Kirche, simultan, hh. Petrus und Paulus, spätgothisch,
vom Ende des 15. Jahrhunderts (vielleicht die 1495 erwähnte,
Görz, M. Rh. Reg. 292), mit romanischem Thurm; 1689 restaurirt
bezw. reducirt.
Der Chor hat ein Langjoch und den aus fünf Seiten
des Achtecks gebildeten Schluss. Die hohlprohlirten
Rippen seiner beiden Kreuzgewölbe (mit Wappen in den
Schlusssteinen) ruhten ursprünglich auf capitelllosen Diensten,
diese auf Consolen in den Ecken und den Mitten der
Langseiten, wie solche jetzt noch an den vier Ecken des
Chorschlusses und auf der Südseite erhalten sind. An der
Nordseite ist in der Ecke zum Langhaus ein einfaches
Consol, in der Mitte der Chornordwand ein als Kopf
gestaltetes Consol an Stelle der frühem Dienste getreten,
und wohl von den ehemaligen Gewölben des Langhauses
entnommen. Ein ebenfalls als Kopf gestaltetes Consol ist
vor dem Dienst in der Mitte der Südseite angebracht. —
Das etwas breitere, einschifhge Langhaus ist jetzt Rach
gedeckt, hatte aber wohl einst drei Joche mit Kreuz-
gewölben auf Consolen, von dem die zwei zwischen dem
östlichen und dem mittleren Gewölbe noch an Ort und
Stelle sind, das nördliche mit einem Kopf, das südliche
schematisch verziert. Drei einfache Kragsteine an der
Nordwand sind die Reste einer ehemaligen Empore.
Aussen am Chor Strebepfeiler.
Fenster im Chor rein gothisch.
Der Thurm hat im Erdgeschoss ein Gratgewölbe, im
obersten Geschoss auf einer Mittelsäule gekuppelte Rund-
bogenfenster ohne Umrahmung.
3 Grabsteine an der Chor-Südwand, barock, mit
langen Unterschriften. 1) Hans Henrich von Schmidtburch,
kurfürstlich-trierscher Erbschenk, begraben in Kreuz-
nach (jj; in Rüstung, stehend zwischen seinen beiden
Frauen Christina Elisabeth, Vogtin zu Hunelsstein,
*j* 1602, begraben in Soteren und Ursula von Brambach
(ohne Todesjahr, also wohl von dieser gesetzt), alle drei
mit gefabenen Händen; ringsherum einfache Architektur.
— 2) Edelfrau von Bruach (?) *j* 1572, neben ihrem
Gemahl stehend, beide betend, zwischen Pilastern, an
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