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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0052

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Ahrenthal — Ahrweiler.

4 Wasserspeier zwischen den Risalit-Ecken. Auf
Schrägstützen, die als reichverziertes Rankenwerk mit
Mittelblumen geschmiedet sind, liegen geflügelte, gekrönte
Drachen. Zum Theil zerbrochen, aber die schönsten
Prachtstücke des 17. Jahrhunderts in der Umgegend.
Eisen.
Burgreste der Anlage des 14. Jahrhunderts: ein
Stück Mauer werk südlich neben dem Westdügel des
Schlosses; ein Rundthurm, etwa 6 m hoch erhalten,
zwischen den beiden Südgräben, nahe dem Westgraben.

Ahrweiler, 893 (1222) im Güterverzeichniss der Abtei
Prüm, gehörte den Grafen von Are (s. Altenahr), dann
von Hochstaden, unter deren letztem (Erzb. Eonrad)
Arwilre 1248 in seinen Privilegien von Köln bestätigt
wurde; trat 1350 dem rhein. Städtebunde bei, nahm
Antheil an dem Kampf für Erzbischof Friedrich 111.
von Köln gegen Neuenahr, erhielt 1377 Privilegienbe-
stätigung VOn Köln, (Günther, cod. dipl. 3, 2, 812), Wurde VOn
diesem 1416 vorübergehend verpfändet, 1473 und 1583
vergeblich belagert, im dreissigjährigen Kriege öfter
besetzt und geplündert, 1689 von den Franzosen ver-
brannt. Es war Sitz zahlreicher, zum Theil bis ia's
12. Jahrhundert reichender Rittergeschlechter (wie der
Arwilre, Kolvo, Blankart, Vischemich). —Barsch, Eifei2.1, 4;
Gesch. der Stadt Münstereifel 1858, 2, 1 f., 8 f. — Kinkel, die Ahr 1846, 39,
111, 246 f. — Kinkel, Führer durch das Ahrthal 1849, 41 f. — v. Stramberg,
Rhein. Ant. 3, 9, 617 f. (Weidenbach); — 3, 9. 766; — 3, 10, 10. — Weyden,
Ahrthal 1839, 116—125. — Weidenbach, Ahrthal 1864, 64. — Weidenbach,
Thermen von Neuenahr (1864), 148. — Wirtgen, Ahrthal (Eifel 2) 1866, 138 f.
Kirche, kath., h. Lorenz, an Stelle einer des 12. Jahr-
hunderts, 1269 von der Abtei Prüm gebaut, frühgothisch
mahlin des 1208 f Wilhelm I. von Jülich beziehen), der Hauptchor 1300
die Westhälfte, Thurm und Fenster um 1400, die Emporen
um 1500, spätgothisch. Nach dem grossen Brand von 1695
wurde der Thurmhelm erneuert, das Kirchendach erst 1731,
als schon im Innern Bäume gewachsen waren. Wohl aus
gleicher Zeit ist die Sacristei und der Vorbau vor der
Westfront.
Die Kirche ist eine dreischifhge Hallenkirche (älteste
Hallenkirche am Rhein). Im Langhaus vier breit recht-
eckige Joche des Mittelschilfs (auf dem westlichsten der
Thurm), denen vier länglich rechteckige der Seitenschilfe
 
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