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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0040

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24

Schuld — Uess.

reducirt spätestgothische Thür, rechteckig umrahmt. Der
sehr breite Thurm ist uuten glatt, tritt im Obergeschoss
etwas zurück (ohne Gesims) und hat hier an jeder Fläche
ein auf Mittelstütze gepaartes Rundbogenfenster, von Rund-
bogenblende umrahmt (zum Theil verstümmelt).
Messgewand, Kreuzigung, Heilige.
Glocken: 1) von 1659. — 2) murin ^eissen id) alle
hose neber ner&rifen id? mccccl y y n. — 3) $o sdinli t)uueu
id) in seid gicrbrnt ir luit muu mid^ mcccd y y um. —
4) SANTA GERTRVD1S VIRGO ANNO MCCCLXXX.

U688, 15 km südlich von Adenau.
Kirche, kath., h. Lucia. Das zweischifhge, zwei-
jochige Langhaus und der schmalere, in fünf Seiten des
Achtecks geschlossene Chor sind spätgothisch, aus der
2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, der Westthurm romanisch;
eine kleine Sacristei in der einspringenden Ecke, auf der
Südseite zwischen Chor und Langhaus aus dem 16. Jahr-
hundert. — Im Innern hat der Chor unten an der südlichen
Schrägwand eine Kleeblattbogenblende, an der Langwand
eine dachbogige. Schluss- und Lang-Joch sind mit einem
zusammengezogenen Netzgewölbe bedeckt, dessen hohl-
prohlirte Rippen am Triumphbogen auf Blattwerk ruhen,
an den Wänden unmittelbar aus Dienstschaften heraus-
wachsen, welche in Fensterhöhe auf einfachen zum Theil
verstümmelten Laubconsolen aufsteigen. Eine Thür mit einem
gedrückten, geschweiften Spitzbogen, führt vom Chor in
die mit einem Kreuzgewölbe bedeckte Sacristei. Der
Triumphbogen ist breit mit Hohlprohlen. Im Langhaus
steht ein achteckiger Mittelpfeiler mit Sockel; aus seinem
Schaft wachsen unmittelbar die hohlprotilirten Rippen der
rautenförmigen Netzgewölbe heraus, welche an den Wänden
auf Brustbildern ruhen, und in den Kreuzungspunkten
Schilde mit Wappen, Engelhguren etc. haben. Der Thurm,
nur vom Langhaus aus zugänglich, hat im Erdgeschoss
ein Tonnengewölbe.
Die Fenster sind im Chor spitzbogig mit Kleeblatt-
bogen, das der Sacristei schon rundbogig mit Kleeblattbogen
und rechteckig umrahmt, die im Langhaus einfach spitz-
bogig, später ihre Gewände nach innen rundbogig erweitert.
Auf der Westseite südlich vom Thurm ist eine Thür 1729
(j.) durchgebrochen, und, um ihr grössere Breite zu geben,
die Westwand etwas nach Süden verlängert, die Südwand
ausgebaucht.
 
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