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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0540

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kommen kam. Jetzt gehört sie dem Freiherrn Gerolt zur
Leyen. Sie ist stark verfallen, besonders da die Steine
für die benachbarten Weinberge benutzt wurden. Der
innere Bezirk scheint einen Halbkreis in der Weise um-
schlossen zu haben, dass eine Mauer von Osten nach
Westen gehend, den Durchmesser bildete. Die Mauer, die
den Halbkreisbogen bildet, geht von Westen und Osten
(hier von dem geraden Zug der Nordmauer durch einen
starken Rundthurm getrennt) südwärts; aber im südlichsten
Punkt treffen sich die beiden Theile nicht, sondern laufen
ein Stück concentrisch neben einander her, so den hier
befindlichen Eingang in den Burghof deckend. Etwas
östlich von dieser Stelle läuft eine andere Mauer, gerade
gerichtet, südwärts. Von dieser gehen zwei gekrümmte
Mauerzüge ab; eine Zwingermauer geht westlich (links)
herum, welche den hier von Norden her (seltener Weise
links herum) kommenden Burgweg deckt, und an der
Stelle, wo dieser die gerade Nordmauer erreicht, in einem
Rundthurm endet. (Dieser ist der zunächst dem Rheine
gelegene.) Die zweite Mauer geht etwas tiefer, rechts
herum, begleitet den äusseren (von unten aufsteigenden)
Bui'gweg, ist aber in ihrem weiteren Verlauf nicht mehr
erkennbar. — Bodmer, Ans. nach Lasinsky. — Klein, Rheinreise 2. AuH. 183. —
v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 7, 648 f. — Weyden, Ahrthal 1839, 40.

Ollleilberg, 22 bs km nordnordwestlich von Neuwied.
Kirche, kath., h. Nikolaus; einschiffig, in drei Seiten
des Achtecks geschlossen, mit quadratischem Thurm hinter
der Ostseite. In den vier Schlussecken sind noch die
romanischen Dienstschafte, in etwa 2 m Höhe über dem
Fussboden auf schematischen Oonsolen vorgekragt (diese
Consolen scheinen aus gothischer Zeit zu sein, so dass
vielleicht die Dienste anfänglich bis zur Erde reichten)
und mit Blattcapitellen versehen, auf denen einst das Ge-
wölbe des Chores ruhte. Jetzt haben Chor und Langhaus
eine gemeinsame flache Holzdecke. — Die Fenster sind
modernisirt, rundbogig, aussen aber sind besonders an der
Ostparthie Reste von Ecklisenen und Rundbogenfriesen,
an der Nordostseite und Nordseite unter den Fenstern
zwei Spitzbogenblenden. — Auch der im Erdgeschoss mit
einem Gratgewölbe überwölbte Thurm ist in seinen drei
durch Gesimse getrennten Geschossen romanisch (mit Aus-
nahme von Fenstererweiterungen im zweiten Obergeschoss),
bis zu den im obersten Geschoss angebrachten, gepaarten,
 
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