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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0315

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Kirburg — Kim.

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runden Thurm von bedeutendem Durchmesser, das innere
Dreieck zu einem Rechteck ergänzend. In diesem Ab-
schnitt war wohl der Zwinger. Südlich vor dem Bergfried
lag ein Wohngebäude, das etwa 12 m hoch mit zwei
Reihen von Fenstern übereinander erhalten. Zwischen
ihm und einer Aussenmauer (welche von einem modernen
Hause überbaut ist), ging der Burgweg entlang, noch
gedeckt durch einen südöstlich vorgeschobenen, zur Hälfte
etwa 15 m hoch erhaltenen Rundthurm und durch einen
westlichen viereckigen Thurm. Der jetzige Weg geht
weiter südlich hinauf.
1880, 73. — Schneider, Gesch. d. Wild- u. Rheingr. H. 1854, 42 u. ö. — Schneider
in Wigand, Wetzlarsche Beiträge 2, 227 f.; 353 f. — Schneider, Kirburg u. Kirn zur
Zeit der franz. Einfälle. Kirn 1846. — Wirtgen, aus dem Hochwald 1867, 56.

KirR, 29 km nordwestlich von Kreuznach (gehörte Kirburg).
Kirche, simultan, h. Pancratius, ursprünglich eine
romanische Basilika mit schmalerem Chor und südlich an
denselben angelehnten Thurm, wurde in spätgothischer
Zeit erweitert, wahrscheinlich 1467, als die Kirche zur
Stiftskirche des (gegen Ende des 13. Jahrhunderts?) ge-
gründeten Pancratiusstiftes erhoben wurde. 1680 wurde
der Chor, 1750 die ganze Kirche restaurirt.
Der spätgothische Erweiterungsbau kam nur in den
östlichen Theilen zur Ausführung. Die bisherige Desammt-
breite wurde zur Mittelschiff breite genommen und Seiten-
schiffe angebaut. Dagegen unterblieb die Verlängerung nach
Westen, so dass das Langhaus mit nur drei Jochen der
Seitenschilfe unverhältnismässig kurz erscheint. Statt des
ursprünglichen Chors wurde ein einschiffiger, vierjochiger,
in drei Seiten des Achtecks geschlossener an das Lang-
haus gebaut, der richtige gute Verhältnisse zeigt. Seine
Verbreiterung gegen den ursprünglichen Bau war auf der
Nordseite leichter herzustellen, während auf der Südseite
der Thurm stehen blieb, und in den Chor hinein reichte,
so dass dieser erst durch einen Absatz jenseits des Thurmes
die gleiche Entfernung von der Mittenlage erhielt. Auf
der Südseite des Chors wurde eine grosse zweijochige
Sacristei mit Achteckschluss östlich vom Thurm und vor
demselben vortretend gebaut (so dass der Thurm in seinem
Untergeschoss auf drei Seiten eingebaut erscheint).
Das Schlussjoch des Chors sowie der Sacristei hat
ein Sterngewölbe, das in den Langjochen in das in der
 
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