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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0668

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652

Buch — Castellaun.

Kirche, kath., h. Nikolaus, um 1100 Pfarrkirche.
(Beyer M. Rh. Urkb. i, 457.) 1723 gebaut (j). Thurm im Uebergangs-
stil, hoch; unten glatt, im obersten Geschoss auf zierlichen,
korinthischen Säulen gepaarte Fenster, von einem Blend-
bogen umrahmt.
Ciborium, spätestgothisch, einfach, in Thurmform,
auf einem Achtpassfuss mit roh gravirten Engeln und
Verzierungen.
Kelch, Roccoco. Silber, vergoldet mit silbernen
Ornamenten an der Schale.

C&StollälHl, 11 km nordwestlich von Simmern. Ort
und Burg gehörte den Grafen der vorderen Grafschaft
Sponheim,Sponheim-Kreuznach (Simon 1266), welche
dort zum Theil residirten. 1226 erwähnt als zum
Moselgau gehörig, bekam der Ort 1309 unter Simon II.
von Kaiser Heinrich VII. das Recht eines Wochen-
marktes, bald darauf Stadtrechte, wurde 1320 von
Erzbischof Balduin in seinem Kampf gegen die Pfalz-
grafen (K. Ludwig) belagert, aber der Friede durch
Simons Gemahlin, Balduins Nichte, vermittelt. 1340
wurde die Residenz nach Kreuznach verlegt. Nach
dem Aussterben der Linie kam der Besitz 1468 an
die Grafen der hintern Grafschaft Sponheim (Nach-
kommen von Simons I. älterem Bruder Johann I.), und
nach deren Austerben 1437 (1471) an die Pfalz, bezw.
in den gemeinschaftlichen Besitz von Baden, wurde
1639 von den Franzosen erobert und kam 1771 durch
Vertrag an Pfalz-Zweibrücken. — Back, evang. Kirche zw.
Rh. etc. 1, 29. — Back, KL Ravengiersburg 2, 7 f. 42, 249—257. 263. — Hardt,
Statist, d. Kr. 14, 16, 20. — Lehmann, Grafschaft Sponheim 1869, 1, 171. —
Rh. u. M. L. 1818, 294—302. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 1, 242. — Trit-
heim, Chron. Sponh. Fol. 313.
Stadtkirche, evang., von Graf Simon von Sponheim
gebaut; restaurirt, überweisst. Dreischifhge, gothische Basi-
lika. Der Chor hat ein Schlussjoch aus fünf Seiten des
Achtecks und zwei Langjoche. Nördlich vom Langchor
die Sacristei. Das Langhaus, dessen Mittelschitf dem Chor
gleich breit ist, hat jetzt vier statt der frühem (1645 vor-
handenen) fünf Joche, so dass der Westthurm isolirt steht.
Im Chor ruhen auf Diensten (von denen der in der
Mitte des Langchors in der untern Hälfte abgebrochen ist)
so wie auf Engeln als Consolen die Rippen des zierlichen
Sterngewölbes. — Im Langhaus rechteckige Pfeiler mit
 
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