Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0045

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wensberg.

29

WeDSberg (Hof nabe Obliers); 11 km nördlich von
Adenau.
Burgruine, auf einem Bergkegel, 1401 dem Ritter-
gescklechte von Gimnich gehörig, 1454 der Familie von
Nilfenstein, 1506 der von Orsheckescher, zwischen 1695
undl760 dervonBourscheid, 1760—1818 der von Gewertz-
han (Gebhardshain)-Lützerode, 1818 Herrn Sommer,
dann andern Privatbesitzern, seit 1832 der Familie Risch
aus Reifferscheid. — Cuno in Hildesh., Handschr. Mittb. — v. Stramberg, Rhein.
Ant. 3, 10, 275 f. — Kinkel, Führer durch das Ahrthal 1849, 68. — Wirtgen, Ahrthal,
(Eifel 2) 1866,199,)
Die Burg ist, der Anordnung und Technik nach zu
urtheilen, eine der ältesten der Gegend, von frühest-
mittelalterlicher, vielleicht fränkischer Gründung. Der Plan
ist besonders regelmässig. Ein innerer, rechteckiger, ziem-
lich genau nach den Himmelsrichtungen orientirter Hof
wird von der starken Ringmauer gebildet, von einer nord-
südlichen Quermauer in eine linke kleinere und rechte
grössere Hälfte getheilt. Auf der Hofseite zeigt die Ringmauer
Ausnischungen, oben Oetfnungen und ist etwa 6 m hoch
erhalten (vielleicht fing schon darüber der Holzbau an).
Die Nordwestecke der Ringmauer ist abgerundet, die drei
andern Ecken rechtwinklig gebrochen. Innerhalb des süd-
lichen Mauerzuges, in seinem westlichen Theil führt die
Treppe auf den Mauergang. In der Mitte des westlichen
Mauerzuges ist der Bergfried, quadratisch, nach aussen und
innen vorspringend, etwa 20 m hoch erhalten, mit einer
Treppe innerhalb der sehr starken Mauern und mit Fenstern
nach dem innern Burghof. Er ist von sorgfältigster Her-
stellung und Schichtung seiner sehr grossen Quadern. Das
Stück der westlichen Ringmauer nördlich vom Bergfried
tritt etwas weiter nach Aussen (Westen) vor, als das süd-
liche. Mit Absicht, denn in diesem liegt unter dem Schutz
des Bergfried das innere Burgthor.
Rings um die Ringmauer läuft in einiger Entfernung
eine zweite (Zwinger-) Mauer. An der Nord-, Ost- und
Südseite ist diese der Ringmauer parallel (die beiden Ost-
ecken abgerundet), ihr westlicher Zug läuft in starker Krüm-
mung auswärts (nach Westen) gebogen und vereinigt sich
nicht unmittelbar mit dem südlichen Mauerzuge, sondern läuft
ein Stück weiter südlich, so dass hier (also der Südfront
des Bergfrieds ziemlich nahe) eine kurze Quermauer zur
Verbindung der beiden Zwingermauern Platz findet. In
dieser Quermauer war das Hauptthor, das den von Osten
her ansteigenden Burgweg hindurch lässt. Der Burgweg
 
Annotationen