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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0328

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312


Fenster einfach, spitzbogig am Südchor, grössere mit
Fischblasenmasswerk und Kleeblattmasswerk am Hauptchor
und an den Seitenschiffen.
Der Thurm hat einen zu dachen Hehn.
Glocken: 1) MARIA GLOCK HEIS ICH IN SANT
MARTINVS VND ERASMVS ER LAVD ICH BOES
WETTER VERDREIB ICH MEISTER HANS ZV
FRANKFVRT GOS MICH ANNO DOMINI MWXII.
2) o sunt matiins glod l?eis id) in unser lieben frnnmen
er ln& id? peter ^ur glode" o spier anno bnt mccecn. —
3) o re^ glorie criste neni cum pace anno bnh mNcech
Wohnhäuser, von Fachwerk, auf steinernem Erd-
geschoss. Pfarrstrassenecke, am Rathhaus, von 1589
(j. an der Thür), malerisch. Das erste Geschoss der einen
Seite ist auf Consolen, der andern auf Rundbogenfries
vorgekragt. Die Ecke ist unten abgeschrägt, während das
Pfostenwerk im zweiten Geschoss durch wachsende Vor-
kragung die eine Strassenducht fortsetzt. — Andere aus
dem 17. Jahrhundert, so Hauptstrasse Nr. 140, neben
dem Rathhaus, mit zwei Achtecks-Erkern und Schweif-
giebel. — Haus dem vorigen gegenüber, mit einem Eck-
Erker. — Herren viertel Nr. 73, mit hübschen Erker-
fenstern.

Minister bei Bingen, 11 % km nordnordöstlich von Kreuz-
nach.
Kirche, kath., h. Joseph, an Stelle einer 1189 vom Erz-
bischof von Mainz dem Mainzer Stephansstift übergebenen
Kirche, in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts gebaut (also
nicht 1404 von Wilh. v. Hessen verbrannt), spätgothisch.
Der Chor hat ein Schlussjoch aus fünf Seiten des Achtecks
und ein rechteckiges Joch, von welchem südlich die qua-
dratische Sacristei. Das Langhaus, ebenso breit wie der
Chor, einschifdg, dreijochig. Westthurm schmaler, südlich
von ihm, nach Süden stark vorspringend eine zwei-
geschossige, jetzt verfallene Kapelle.
Im Chor und Langhaus sind Tonnengewölbe mit Stich-
kappen über den Fenstern und zierlich einander kreuzenden
Netzrippen. Sie ruhen im Chor am Anfang des Schlusses
auf capitelllosen Diensten, im Uebrigen auf Wandconsolen,
bezw. Wappenschildern. Im Chor sind die durch die
Rippenkreuzungen entstehenden Rauten mit Vierpässen
gefüllt. Der spitzbogige Scheidebogen zwischen Chor und
Langhaus ist durch spätere Verstärkung des Tragepfeilers
 
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