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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0428

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Mayen — Mertloch.

mauer und dem Burgfrieden. Nach Aussen (der Südost-
seite) senkt sich das Terrain überaus tief herab; aussen
führt hier in bedeutender Tiefe eine Strasse, der Südost-
seite der Burg parallel, durch einen kleinen viereckigen
Thorbau, welcher direct unter dem Schutz des Bergfrieds
liegt. Ein anderer Weg, ebenfalls durch das Thor führend,
kreuzt die Strasse und überschreitet dann die Brücke,
welche über einen ehemaligen, etwa 20 m tiefen Graben
führt. Dieses Thor ist wohl aus dem 16. Jahrhundert,
aber am Ende des 17. Jahrhunderts von Erzbischof Hugo
von Orsbeck verändert worden, denn es hat in seinem
rundbogigen, rechteckig umrahmten Portal dessen Wappen,
und den Kurhut; darauf ein geschweiftes Walmdach. Der
Bergfried hat in seiner Mauerstärke eine Treppe, in der
Mitte seiner Höhe ist ein Austritt der Treppe nach einem
breiten Mauergang, der den Nordostßügei des inneren
Burghofes bildet, in grosser Breite auf zwei Mauern ruht,
und mit Stufen ansteigend zum Nordthurm führt. Der
Nordthurm hat zwei gewölbte, und zwei Balkengeschosse
und ist oben mit einer Plattform abgedeckt; zwischen ihm
und dem Westthurm ein modernes Haus mit Benutzung
älterer Theile errichtet. — Nördlich von dieser Burg ist die
Anlage im 17. und 18. Jahrhundert nach Norden zu er-
weitert worden. Eine Mauer geht von dem Nordthurm in
nördlicher Richtung aus, mit zwei Rundbogenötfnungen,
deren eine als Portal dient. Unter einem zerstörten Wappen
J. 1760. Durch dieses Portal hindurch gelangt man auf
einen Hof, dessen äusseren Abschluss eine Mauer bildet,
während die nach der Burg zu liegende Seite von einer
breiten, mässig ansteigenden Freitreppe eingenommen wird,
welche auf der einen Seite an den oben erwähnten Burg-
gang angelehnt, mit diesem durch zwei Rundbogenötfnungen
in Verbindung gesetzt wurde, und auf der anderen Seite
auf ansteigenden Arcaden mit barock verzierten Pilastern
und Schlusssteinen ruht. Diese Arcaden sind jetzt zum
Theil wieder zugemauert. Die Rückseite des Hofes wird
von einem Gebäude mit vier Axen eingenommen, dessen
Portal das Orsbeck'sche Wappen und J. 1701 trägt. Die
älteren Theile der Burg sind Bruchschiefer, die Gliederungen
der jüngeren Basalt; die Wappen Sandstein.
Hansen a. a. 0. 42 f. 54 f. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 2, 715. — Wirtgen,
Nette- nnd Brohlthal 1864, 18.

Mortloch, 10 km südöstlich von Mayen. 964 Mertilacha
(Görz, Reg. d. Erz. S. 5. — Günther, cod. dipl. 1, 67), Öfter erwähnt.
 
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