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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0654

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638

Stahleck — Steeg.

zum Theil bis etwa 15 m hoch erhaltener Raum mit Zinnen-
krönung und den Spuren einer Treppe am Ende an. Die
hier nach Süden anstossenden Theile sind besonders durch
den jetzigen von Osten nach Westen führenden Weg ab-
getrennt, aber in bis 10 m hohen Bruchstücken erhalten.
Oestlich, also links von dem Eingangsweg ist ein Raum,
der so weit, wie die erstgenannten vorspringt, und dann
ein grosser Saalbau (?), hinter welchem weitere Befestigungen
herabliefen, und die Verbindung mit der Stadtmauer bildeten.
An der vortretenden Westmauer dieses Baues neben einem
neu durchgebrochenen Pförtchen hat eine Sandsteintafel die
Inschrift: CARL LVDWIG PFALZGRAF CHVRFVERST
ERNEVERT MICH 1666.
— Stork, Darstel!. a. d. pr. Rh. L. 1818, 75. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 2, 8, 452 f.;
3, 2, 606 f. — Wahlert, kurze Beschr. etc. 1835, 48, mit Verw. auf Wahlert, spez.
Gesch. der Burg, Manuscript um 1830 dem Kronprinzen überreicht. — Weidenbach,

Steeg, 10 km südlich von S. Goar; 1287 erwähnt, Besitz
der Pfalzgrafen, 1316 von ihnen (Kaiser Ludwig) an
den Erzbischof von Trier verpfändet; 1645 von den
Spaniern überfallen. — Andreae, Bachar. illustr. 33. — Back, Kl.
Kirche, evang., ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert,
gothisch, ein aus fünf Seiten des Achtecks bestehender
Chor und ein ebenso breites, dreijochiges Langhaus; nörd-
lich von dessen östlichstem Joch der Thurm, an dessen
Nordwestecke ein Treppenthürmchen, westlich noch ein
Joch als Vorhalle. In spätgothischer Zeit des 15. Jahr-
hunderts wurde die Kirche gewölbt; in spätestgothischer
zu Anfang des 16. Jahrhunderts wurde sie erweitert, auf
der Südseite nur durch Fortschlagen der Wände bis auf
die (für die früheren Gewölbe nöthigen) Pfeiler und
Herausrücken der Mauer um die Stärke dieser Pfeiler,
welche nun zu inneren Vorlagen bezw. Strebepfeilern wurden.
Auf der Nordseite wurde ebenfalls die Wand bis auf
Pfeiler fortgeschlagen und ein schmaleres Nordschitf ange-
baut, das Thurm-Erdgeschoss zu einem Joch verwerthet,
östlich von diesem ein zweiseitig geschlossenes Joch (also
nördlich vom Chor) angebaut. Im 17. Jahrhundert, viel-
leicht 1681, aus welcher Zeit der Einbau der zweigeschossigen
 
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