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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0694

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678

Simmern — Waldeck.

dazwischen. Silber, vergoldet. — Kelch, dem vorigen
ähnlich, kleiner, mit getriebenen Ornamenten; nnter dem
runden Fuss: CALlX. A. M. THERESIA. ET. IVLlANA. HOVEN
DoNATVs (1729). — Kelch; unter dem Sechspassfuss:
Franz Nicolaus Adam et Maria Reitzborn 1755. Silber,
vergoldet.
Stadtbefestigung; nur oberhalb ein Thurm erhalten,
als Gefängniss dienend, gehört der Stadtgemeinde.

W&ldeck an der Baie, 20 km nordnordwestlich von
Simmern.
2 Burgruinen, Stammsitz eines Rittergeschlechts,
1242 von vier Rittern, welche die (obere) Burg gebaut
hatten, dem Erzstift Köln zu Lehn aufgetragen (Günther, cod.
dipi. 2, 197). Das Geschlecht, seit dem 13. Jahrhundert
blühend, sehr reich und weit verzweigt, theilte sich in
verschiedene Linien, welche viele Häuser auf der Burg
hatten (u. a. ein Winninger Haus und ein Königshaus),
starb 1557 bis auf die in den Grafenstand erhobenen
Boos von Waldeck aus.
Die obere, alte Burg, etwas oberhalb der neueren
Burg, scheint bei dem Bau der letzteren verlassen zu sein.
Von ihr ist einiges, nur sehr trümmerhaftes Mauerwerk
erhalten und fast vollständig zugewachsen. Doch sieht
man an einer ziemlich langen Mauer und zwei in stumpfem
Winkel von ihr auslaufenden einander parallelen kurzen,
durch einen Halbkreis mit einander verbundenen Mauern,
enorme Mauerstärken und Dimensionen der einzelnen Theile.
Die untere sogen, neue Burg, Sitz des Geschlechtes
Boos, gehörte 1850 Herrn Hübler. Der südliche, damals
noch in ganz gutem Zustande behndliche Theil wurde
abgebrochen und verhel. Jetzt ist die Ruine im Besitz
der benachbarten Gemeinde Dorweiler und das Land
ringsum von verschiedenen Familien benutzt, resp. mit
Hütten besetzt. — Die Trümmer zeigen vorzugsweise den
Charakter des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Anlage
bildet ein ungefähres Viereck, dessen eine Seite (zum
Theil allerdings durch Umbauten) als Vorderseite charak-
terisirt wird, und verhältnissmässig leicht zugänglich ist,
während die drei andern Seiten auf einem Bergvor-
sprung hoch über dem Thale liegen. Am besten erhalten
ist ein grosser, dachloser Schlossbau von drei Flügeln.
Sein Vorderhügel und linker Seitenhügel bezeichnen die
 
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