Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0603

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Carbach — Ciemenskirche.

587

Kirche St. Quentin bei Carbach, der Kirchengemeinde
Halsenbach gehörig, hat von der alten Anlage nur noch
zum Theil die Mauern des einschiffigen, im Achteck
geschlossenen Langhauses; das Innere ist nach 1748 voll-
ständig umgestaltet, der Thurm nach 1840 abgerissen.

dßmCHSkirChe oberhalb Trechtinghausen, 20 km süd-
östlich von S. Goar.
Kirche, kath., der Sage nach im 13. Jahrhundert
von der Familie von Waldeck gestiftet zu Seelenmessen
für die von Kaiser Rudolf hingerichteten Raubritter von
Waldeck auf Sooneck; in der That aber älteren Ursprungs,
etwa aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts; erwähnt
vielleicht 1269, sicher erst 1429. Im Lauf der Zeit
verfallen, dachlos geworden, 1751 von Kurfürst Clem.
August von Köln restaurirt (Ohronogramm am Triumph-
bogen: EST PIVs EST CLEMENS HOC IN PATRONVs oVILI
HUC GREX HUC PARoCHVs sVRGERE LAPSA VoLVNT); in
der französischen Revolution beschädigt; 1834 hergestellt.
Ursprünglich dreischiffige kreuzförmige Basilika von
romanisch regelmässiger Anordnung und kräftig schönen
Verhältnissen, in frühgothischer Zeit mehrfach verändert
(zugleich Rund- und Spitzbögen, romanische Blätter- und
gothische Knospencapitelle). Sie hat drei Joche des Lang-
hauses, die Seitenschiffjoche sind quadratisch, die des Mittel-
schiffs daher rechteckig, doch nur wenig breiter. Von
gleichen Dimensionen sind die drei Abtheilungen des nicht
vorspringenden Querhauses, an deren mittlere sich unmittel-
bar die aus drei Seiten des Sechsecks gebildete Chorapsis
anschliesst. Auf dem Westjoch des Südschiffes erhebt sich
der Thurm. Die Kirche verdient eine sachgemässe Restau-
ration.
Inneres. Die Apsis ist mit einer Halbkuppel gedeckt.
Bei dem Veränderungsbau wurden zwei Rundstab rippen,
welche die Decke, wie ein dreikappiges Kreuzgewölbe
gliedern, eingespannt, und vor die Ecken Dienste mit
Schaftringen, Knospencapitellen und Kämpfern gesetzt.
An der Ostseite ist ein wulstförmiger Schildbogen. —
Querhaus. Die Vierungspfeiler sind kreuzförmig; ihnen
sind in 2 m Höhe über dem Fussboden auf romanischen
(später zum Theil verschmierten) Knospen- bezw. Figuren-
consolen Dienste vorgelegt, welche die rundbogigen, mehrfach
an den Flächen und im Scheitel (ähnlich der Bacha-
racher Petersk. u. a.) mit quergelegten Rundstäben ver-
 
Annotationen