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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0088

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72 Oberbreisig.

Oberbreisig 14 km ostsüdöstlich von Ahrweiler.
Kirche, kath., h. Victor, erste Hälfte des 13. Jahr-
hunderts; im Uebergangstil, zum Theil frühgothisch, mit
einigen Veränderungen späterer Zeiten. — Dreischifdge
Pfeilerbasilika mit (späteren) Emporen im Nordschitf, einem
etwas schmaleren Chor, der aus Lang)och und dem in fünf
Seiten des Zehnecks gebildeten Schlussjoch besteht, und
einem an Breite dem Mittelschiff gleichem, im Unterbau
älteren Westthurm. Eine Sacristei wurde im 18. Jahrhun-
dert nördlich an den Langchor gebaut; in ebenfalls nach-
mittelalterlicher Zeit zu beiden Seiten des Thurms in Fort-
setzung der Seitenschilfe Anbauten, bis etwa zu seiner
Mitte reichend, zugefügt. Die ganze Westpartie ist etwas
schief gegen das Langhaus gerichtet und ungenau.
Im Chor trugen Dienste, von denen jedoch nur die
drei in den Ecken des Schlusses erhalten sind, auf Laub-
und Knospencapitellen im Schlussjoch spitzbogige Schild-
bögen und ein schlankes fünfrippiges Klostergewölbe, im
Langjoch rundbogige Schildbögen und ein achtrippiges
Kreuzgewölbe, sowie einen beide Joche trennenden Gurt-
bogen. Dieser hat Rechteckprofil, ebenso die Schildbögen.
Rundstäbe sind den letzteren eingelegt, wie sie auch die
Gewölberippen bilden. Ein Zwischengesims kröpft sich
um die Dienste herum. Unter ihm ist in jeder Wand des
Chorschlusses eine Spitzbogenblende, in der des Langjoches
statt der ursprünglichen zwei eine dachbogige Blende.
Auf dem Gesims setzen die Fenster auf) die zum Theil
später herabgeführt. Der Triumphbogen, auf einer Vorlage
ruhend, ist rechteckig profilirt, jederseits abgestuft, mit
eingelegten Rundstäben. — Die Sacristei hat ein Kreuz-
gewölbe. — Das Langhaus hat im Mittelschiff zwei kreuz-
gewölbte Joche. Der sie trennende (Haupt)-Pfeiler breit
rechteckig, hat nach dem Mittelschiff zu eine Vorlage,
davor einen Mitteldienst mit Eckbasis und Knospencapitell;
an den Wandecken zum Chor und Thurm entsprechen
ihm halbe Vorlagen und eingelegte Dienste. Die Dienste
tragen die spitzbogigen Quergurte und begleitenden Rund-
stäbe. Andere Rundstäbe begleiten die schwach spitzbogigen
Schildbögen und bilden die Diagonalrippen. — Das südliche
Seitenschiff hat zwei Joche und öffnet sich gegen das
Mittelschiff in runden Scheidebögen mit in die Abstufung
eingelegtem Rundstab. In jedem Joch ist eigenartig eine Halb-
kuppel durch fünf rund profilirte Rippen eingetheilt, auf einem
Rundstab als Kämpfergesims und mit einfachen Zwickeln,
 
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