Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0610

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
8. Goar — Heimburg.

594

8. (7O&I5 s. Sanct Goar.
Hälseilb&Ch, llf/2 km westnordwestlich von 8. Goar.
/J'Mu Jg uucü Rouu M
Kirche, kath., h. Lambertus, 1760. Thurm romanisch.
Monstranz, edelgothisch, aus dem Carmeliterkloster
zu Boppard herrührend (nach Kaplan Kleser). Silber
vergoldet.
Kelch, 1720 und Sanctus Lambertus A4. C. (Caven-
heim nach Herrn Kleser) auf dem Sechspassfuss nebst
eingravirten Ornamenten. Silber vergoldet.
Messgewand im Pfarrhaus, 17. Jahrhundert, Stück.

Hoilüblirg (Hohlicclf), oberhalb Niederheimbach, 14*/2 km
südsüdöstlich von S. Goar.
Burgruine. Die Burg wurde wohl vom Mainzer
Domstift im 18. Jahrhundert gebaut. 1340 neu befestigt,
1347 von Johann von Waldeck-Custos bewohnt, an
den Erzbischof Kuno von Trier verpfändet, 1362 vom
Mainzer Stift wieder eingelöst. Die jetzige Burg, in der
2. Hälfte des 12. Jahrhunderts gebaut (nach Wappen zu
urtheilen, s. u.), wurde 1689 zerstört, kam nach der fran-
zösischen Besetzung in Privathände, 1879 an den Dr. von
Wackerbarth, der sie theilweise ausbauen liess und gehört
jetzt dem Baron von Oettingen in Russland.
Die Burg hatte die ungefähre Form eines Halbkreises.
Der Durchmesser ist auf der Nordseite, dem Rheine parallel
(nur die Osthälfte erhalten), der Bogen vielfach gebrochen
nach Süden, den Bergen (der Angritfsseite) zu gerichtet.
Hier an der Südostecke, zu zwei Dritteln vortretend vor
der Mantelmauer ist der runde, etwa 25 m hohe Bergfried,
aus Grauwacke und weisser Wacke. Ihm entsprechend
auf der Südwestecke ein kleinerer Rundthurm. Die Mantel-
mauer, etwa 3 m stark, 8 m hoch, hat auf der Plattform
einen erneuerten Gang mit vielen Zinnen und Schiess-
scharten; an der Westseite tritt sie etwas vor. Hier ein
ebenfalls erneuerter Thorbau. An die Innenseite des öst-
lichen Laufs lehnt sich das moderne Wohngebäude. Ein
Zwinger lief ringsherum, vor ihm auf der Angritfsseite ein
Graben. An der Zwingermauer nahe dem Rheine zu ist
 
Annotationen