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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0225

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Schönstatt — Stolzenfels.

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säulen hinter einander gekuppelt sind, von einer Rund-
bogenblende umrahmt. Die beiden oberen Geschosse haben
Ecklisenen, das zweite mit Consolenfries, das dritte mit
Zickzackfries. Die Säulen haben attische Basen und
Würfelcapitelle. Im Innern der Thürme Spuren von Grat-
gewölben. — Der Zwischenbau scheint ein Rundbogen-
portal und zu jeder Seite zwei Rundbogenfenster in zwei
Reihen übereinander gehabt zu haben. Die Oetfnungen
zugemauert bezw. zerstört.
Archit. Deditius, Mitth. — Klein, Marienkloster. Cobl. Gymn. Progr. 1847, 53.
— v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 1, 87 f.
SebäStläll-EllgerS, 6 km nordnordwestlich von Coblenz;
1137 Engersche, Kirchort (Günther, cod. dipi. 1, 234, 236).
Kirche, kath., h. Sebastian. 1788. Thurm seitwärts
an der Nordseite romanisch; im Obergeschoss auf Mittel-
säule gepaarte Rundbogenfenster; modernes Zeltdach. —
v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 2, 429. 434.


StolZOüfclS, 6 km südlich von Coblenz.
Schloss von Erzbischof Arnold II. von Trier
(1242—59) gebaut (Görz, M. Rh. Reg. 51) und als Stolzcinfels
Besitz der trierschen Erzbischöfe, von Erzbischof Heinrich
1262 (Urk.-Copie im Cobl. Prov.-Arch. nach Mitth. d. Dr. Becker) Und den
Nachfolgern vergrössert, seit 1305 mit Burg- bezw. Amt-
männern besetzt (so die Milen, Erle, Boppard), von
Kuno von Falkenstein bewohnt. Wahrscheinlich von Kur-
fürst Werner (j* 1418) wurde die Wasserleitung hergestellt;
1418 die Burg von Kurfürst Johann II. an Boos von
Waldeck verpfändet; 1436 von dem abgesetzten Erzbischof
Ulrich bewohnt; im 30jährigen Krieg von verschiedenen
Parteien besetzt; 1688 zerstört; 1799 von der französischen
Verwaltung an die Stadt Coblenz überwiesen, 1823 von dieser
dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm geschenkt, welcher
sie 1836—42 vollständig ausbauen, zum Theil ganz neu
errichten liess. Sie gehört jetzt dem Kaiser Wilhelm.
Die Schlossanlage ist durch den Neubau so verändert,
dass sich kaum ein Bild des früheren Zustandes geben
lässt. Vorzugsweise stammt das ältere Vorhandene aus dem
14. und 15. Jahrhundert. Der innere Schlosshof wurde
umschlossen von dem sogenannten rauhen Thurm, dem
Pallas, dem Bergfried und dem Hauptgebäude. Der Berg-
fried, der auf der einen Seite isolirt steht (in seiner Anlage
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