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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0468

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452


Bech&fb&üh, 12% km nordwestlich von Meisenheim.
AUf Wf AgA — m JaAr&.
4, 34f./
Kirche, evang., 1785 im Zopfstil gebaut; von höchst
rationeller Anlage für ihren Zweck. Ein rechteckiger
Raum (Saalkirche), auf der Ostseite in drei Seiten des
Achtecks geschlossen, auf der Westseite mit vorgelegtem
Thurm. Im Langhaus jederseits vier korinthische Säulen
als Schilfstützen. Das erste Paar vor dem Achteckschluss
trägt nebst entsprechenden Eckpilastern eine Ostempore.
Die andern vier Säulenpaare, auf hohen Sockeln, stärker
und höher, als die Ostsäulen, tragen zwei Emporenreihen
übereinander. Die untere derselben trilft die Säulenschafte,
die obere ruht auf den Oapitellen der Säulen und läuft
mit ihren Brüstungen gegen kleinere Säulen, welche auf
den grossen Säulen stehend, die Decke durch Vermittelung
von simenähnlich prohlirten Unterzügen stützen. Die
nördliche und die südliche Empore nehmen die westliche
Hälfte der Kirche ein, die doppelt so breite Westempore
ist in der Mitte nochmals durch je zwei übereinander
stehende schlanke toscanische Säulen unterstützt, während
an den Wänden Consolen den Stützen entsprechen. Im
Innern der Kirche ist alles von Holz (treffliche Akustik);
die Säulencapitelle aufs Beste gearbeitet. — Die je fünf
Fenster, welche auf der Nord- und Südseite, sowie an den
beiden Schrägseiten reichliches Licht geben, sind in zwei
Reihen übereinander angeordnet, und aussen in der Weise
zusammengezogen, dass die untern gleichsam als Brüstungen
für die obern ausgebildet sind. Ihre von Consolen ge-
tragenen Sohlbänke, welche auf Triglyphen ruhen, die Ohren
am Sturz und die Profile sind characteristische Typen der
Zeit, ebenso die in der Mitte der Südseite angebrachte
Thür mit Consolen, Mutulen und korinthisirladem Glebälk.
— Der fünfgeschossige Thurm, ursprünglich romanisch,
wurde der Kirche durch Zuputzen, bezw. Rechteckigmachen
der alten Fenster angepasst.
Kanzel, dem Stil entsprechend, auf canellirter Mittel-
säule, achteckig, reichgegliedert mit schweren Prohlirungen,
Triglyphenmotiven an den Kanten, und Laubsträngen
und Kränzen an den Flächen. Holz.

ßreiteilheilü, 3 km südwestlich von Meisenheim.
Kirche, evang.; Chor spätgothisch, in drei Seiten des
Achtecks geschlossen, mit Kreuzgewölbe, dessen hohl-
 
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