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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0472

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Mcisenheiin, einst Sitz der Grafen von Veldenz, deren
erste Linie im 13. Jahrhundert ausstarb; von denen
eine zweite unter Hoheit der Herzoge von Baiern
folgte; wurde 1315 neu befestigt; 1321 (Meyzinheim)
Sitz einer Johanniter-Comthurei, welche bei der
Reformation aufgehoben wurde; Rel 1444 durch Erb-
schaft an die Herzoge von Pfalz-Zweibrücken (an den
mit der Erbgrähn von Veldenz verheiratheten Herzog
Stephan von Zweibrücken und Simmern, einen Sohn
Kaiser Ruprechts v. d. Pfalz. Von ihren Söhnen
bekam der Aeltere Simmern, der jüngere Ludwig I.
der Schwarze Zweibrücken und damit Meisenheim). Im
Jahre 1461 wurde die Stadt vergeblich von Friedrich I.
von der Pfalz belagert; 1569 unter Herzog Wolfgang
ward sie von Zweibrücken (das an den ältesten Sohn
hei) losgetrennt; und hei dem Herzog Carl I. (dem
Begründer der altern Pfalz-Birkenfelder Linie; Stamm-
vater des jetzigen baierischen Königshauses) zu, nach
Erlöschen der direkten Nachfolge 1671 seinem dritten
Sohn Christian (dem Stifter der jüngern Birkenfelder
Linie) und seinen Nachkommen; wurde Residenz
der Landgrafschaft Hessen-Homburg; 1866 mit dem
Erlöschen der Linie vorübergehend hessen-darmstädtisch;
dann preussisch. — Back, evang. Kirche zwischen Rhein etc. 1, 152.
— A. Becker, die Pfälzer. — Endert im Organ für Christ. K. 1870, 265 f. —
Zeiler-Merian, Topogr. Palat. 1645, 35 mit Ans. — Riehl, Pfälzer.
Schlosskirche, evang.; h. Johannes, 1321 schon vor-
handen, wurde Collegiatsstiftskirche und Begräbnissstätte
der Grafen von Veldenz. Unter dem ersten Herzog von
Pfalz-Zweibrücken, Ludwig I., wurde 1479 an Stelle der
alten durch Krieg (wohl 1461) beschädigten, eine neue
Kirche gebaut und 1504 vom Weihbischof von Mainz
geweiht. Der 1377—1414 gebaute Thurm blieb stehen.
1513 war die Kirche noch unvollendet; Baumeister war
Thomas Berenzer (von dem auch eine Kirche in Regens-
burg). ln Folge der Einführung der Reformation wurde
[1561 der Hochaltar abgebrochen, 1564 und 1567 die Ge-
mälde desselben, 1654 die letzten Bilder entfernt laut
Presbyterialbeschluss und] im Chor ein neuer Eingang ange-
bracht, die alten für die Ordensritter und Geistlichen
bestimmten und an ihre Wohnungen grenzenden kleinen
Eingangsthüren zugemauert, die steinernen Emporen und
Kanzel durch hölzerne ersetzt. Die Kirche, wohl 1620
und öfter, so 1734 durch Brand, zuletzt 1794 stark
beschädigt (die Grabkapelle wurde Magazin) erhielt 1848
 
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