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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0037

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Nürburg — Pützfeld.

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mit mehreren Fensterreihen und der grossen Kaminötfnung
einer Küche. — Zwischen dem Bergfried und der südlichen
Ringmauer läuft eine der letzteren parallele Mauer, in ihrer
westlichen Hälfte näher der Ringmauer, in ihrer östlichen
durch Zurücktreten näher dem Bergfried (so dass hier
eine zwingerartige Erweiterung entsteht), um schliesslich
in stumpfen Winkel gebrochen gegen die Südecke der
Ringmauer anzulaufen. Diese innere Mauer fasst den hier
in die Burg tretenden Burgweg ein. ln ihrem östlichen
Zuge liegt die Thoröffnung zum inneren Burghof (sowie
mehrere Mauer- und Thor-Trümmer in schiefen Winkeln,
welche späteren Verstärkungsbauten und Wohngebäuden
angehören); in der Südwestecke ist das Burgthor, mit
eigenartig gepaartem spitzbogigem Eingang, dessen Mittel-
stütze jedoch weggebrochen. Der Burgweg kam von
Norden herauf hier zwischen Burg und Vorburg herein-
tretend. — Die Ringmauer hat in ihrem südlichen Zuge
in der östlichen Hälfte zwei vortretende Halbthürme, sodann
in der Südost-, Nordost- und Nordwestecke Rundthürme,
ferner einen in der Mitte der Nordmauer, wo diese am
meisten heraustritt. Dieser in gegenseitigem Bezug zu
dem ihm nahen Bergfried stehend, deckt eine kleinere
links von ihm befindliche Pforte, welche nach einer zum
Abhang sich senkenden Erweiterung der Burg führt. Andere
Mauern, von der Nordost- und Nordwestecke der Ring-
mauer auslaufend, vereinigen sich zu einem Dreieck, so
diesen Raum einschliessend, welcher für Ställe etc. diente.
Die Ringmauer ist etwa 4—6 m hoch erhalten, die Eck-
thürme 6—12 m hoch.
Die Vorburg ist zu Anfang unseres Jahrhunderts voll-
ständig abgebrochen. Auf ihr befand sich im nördlichen
Theil die Kapelle, von welcher spärliche Reste übrig sind.

Pützfeld, 13 km nördlich von Adenau, 1222 Buczinveld,
der Abtei Prüm gehörig. — cuno, Handschr. Math.
Burgruine. Einst Besitz der Grafen von Thimersdorf
gen. Pützfeld, kajp. nach deren Aussterben 1720 durch
Erbfolge an die Grafen von Elz-Rübenach, dann durch
Kauf an Canon, v. Dötsch in Coblenz, weiter an dessen
Nichte, und deren Tochter, Frau des Freiherrn von Lavalette-
S. George, dessen Nachkommen in Köln (Freifräulein v. L.
in Königswinter) sie gehört. Mauerreste, in und an denen
die Dorfhäuser.
 
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