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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0085

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Neuenahr — Niederzissen.

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Burgruine auf dem Berge oberhalb des Ortes; die
Burg wegen Erbstreitigkeiten vom Grafen von Saffenburg
besetzt, vom Erzbischof von Köln belagert und 1371
zerstört, schon 1609 ganz zerfallen, ist bis auf spärliche
Trümmer und den Graben verschwunden; die Stelle durch
ein modernes Thürmchen (Privatbesitz) bezeichnet. — Lit. s.
Niodorbreisig, 15 km ostsüdöstlich von Ahrweiler
Der Ort, um 1040 zuerst erwähnt, gehörte als Lehn
der Pfalzgrafen am Rhein dem Grafen von Jülich, später
dem reichsunmittelbaren Stift zu Essen als Hauptort einer
Herrschaft (mit Brohl, Gönnersdorf, Oberbreisig, Thal
Rheineck, sowie Nieder- und Ober-Lützingen in Kr. Mayen).
Barsch, Eifel 3, 1, 1, 314 f. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 5, 591.
Kirche, kath., Maria Himmelfahrt, 1718 (j, am Westeingang
des Thurmes) Chor aus fünf Seiten des Achtecks gebildet;
Langhaus ebenso breit, einschiffig, vierjochig; Westthurm
schmaler. — Ueberall Kreuzgewölbe mit hohlprohlirten
Rippen auf toscanischen Wandpilastern. — Die Fenster
im Chor und die beiden mittleren im Langhaus sind rund-
bogig, von zrvei Kleeblattbögen unter Rundbogen unter-
theilt, mit Pässen im Schluss; die anderen mit Fischblasen-
masswerk. — Die Kirche ist gross, nüchtern, im Inneren
aber von trefflichen Verhältnissen, klar und hell. — Aussen
Strebepfeiler. Der hohe Thurm hat ein Schweifdach mit
hoher Laterne. — Lassaulx in Klein Rheinreise, 2. Au8. (1836), 479. —Lassanix,
Chors ehr anken; — Kirchenstühle; — Orgel-
brüstung; — Eingangsthür einfach durchbrochen ge-
schnitzt, an den Stühlen Wappen. Holz.
Ehemaliges Johannitergebäude (vorher Tempelhof?)
1657, (J. über der Eingangsthür and H. M. V. WA. MOR. CSTABSSV. W.
darüber das Wappen mit dem Kreuz), in Besitz VOll Matth. Merteil
und Flichard.

l^iiedorZ 188611, 13 km südöstlich von Ahrweiler, 1103
Scissin. — Günther, cod. dipl. 1, 161, 162. — S. a. Anh.
Kirche, kath, h. Hermann; im Uebergangstil, einfach
schön, regelmässig, besser als viele der Umgegend in ihrer
Ursprünglichkeit erhalten. Dreischifüge gewölbte Pfeiler-
basilika mit Chor (Schlussjoch aus fünf Seiten des Acht-
ecks und Langjoch) und Westthurm, beide von der Breite
des Mittelschiffs. Ursprünglich drei quadratische Seiten-
 
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