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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0075

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Holzweiler — Kirchdaun.

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Hülzweiler, 3 km nordwestlich von Ahrweiler.
Kirche, kath., h. Mauritius; sehr alter Gründung, der
Sage nach an Stelle eines Heidentempels, frühromanisch,
nach Zerstörungen des 30jährigen Krieges nothdürftig
hergestellt. — Einfache dreischifhge Pfeilerbasilika. Chor
quadratisch, von der Breite des Langhaus-Mittelschiifs.
Im Langhaus jederseits zwei quadratische Pfeiler und ent-
sprechende Vorlagen an der Ost- und West wand; Kämpfer
nur in Richtung der rechteckig prohlirten Scheidebögen.
Jetzt sind die Seitenschilfwände nur von Lehmfachwerk,
die Schilfe haben schlechte Holzdecken, das Mittelschilf
eine Holztonne, oberhalb deren die Mauern ehemals höher
geführt, die Anlange früherer Wölbungen zeigen.
Glocke: muria t?ei$ett id) in goöe$ namen Inöen id)
al ongeme&er nerörimen id) l?einrid) ran prnem gans
mid) anno önhmccccttt. — I. H. S. matia io^anties.
Kirclld&Ull, 6^/2 km ostnordöstlich von Ahrweiler, seit
1252 erwähnt, 1366 landskronsches Lehn der von
Tomberg.
Kirche, kath., h. Lambertus. Der Chor mit Schluss-
joch, das aus fünf Seiten des Achtecks gebildet, und Lang-
joch, sowie das breitere einschifRge zweijochige Langhaus,
etwa aus dem 14. Jahrhundert, rein gothisch; die Sacristei
nördlich vom Chor-Lang joch später hinzugefügt. Der
(schmalere) Thurm vor der Westseite romanisch. Sämrnt-
liche Theile 1748 (J. über der südlichen Langhaus-Thür) Verunstaltet.
Der Chor hat in den vier Schlussecken dreifache,
durch sehr Rache Kehlen getrennte Bündeldienste; in den
vier Ecken des Langjoches waren Consolen mit den
Evangelistenzeichen, von denen jedoch nur das des Lucas
an der Südwestecke in verschmiertem Zustande erhalten
ist. Auf ihnen ruhen die ebenfalls durch Putz verdorbenen
birnproRlirten Schildbögen, die Quergurtrippen und Diagonal-
rippen der beiden Kreuzgewölbe. — Die Sacristei hat,
obgleich aussen wie ein Chorschluss in fünf Seiten des
Achtecks gebildet, dessen Schlussseite nach Norden gerichtet
ist, im Innern durch Mauerverstärkung vier hässlich schief
gegeneinander gerichtete Wände und ein vierkappiges
Kreuzgewölbe aus rechteckig mit abgefasten Kanten proR-
lirten Rippen bekommen.
Das Fenster der Chor-Ostseite ist reingothisch, von
zwei Kleeblattbögen untertheilt, mit Vierpass im Schluss;
die beiden der Schrägseiten sind spitzbogig, jedes von
 
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