Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0326

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
310

Martinstein — Monzingen.

Kirche, simultan, h. Martin. Chor spätgothisch, im
Achteck geschlossen, mit Kreuzgewölben von hohlproßlirten
Rippen. Langhaus von 1729 (j. über dem Westeingang), unbe-
deutend.
Kirchenstühle, 1737 (j.) und Beichtstuhl, gefällig
geschnitzt.
[Burg*? — Eltester, 100 Rh. Burgen, Nr. 64 (Manuscr. im Cobl. Prov.-

MüllzingOR, 18 km westsüdwestlich von Kreuznach; 778
Munzeha, 1061 Mozecha, im 14. Jahrhundert zur Stadt
erhoben, gehörte zu Schloss-Böckelheim (s. d.), dessen
Schicksale es theilte. — Fligel, Vers. e. urk. Gesch. d. Oberamts
Böckelheim 1865, 16, 70. — Zeiler-Merian, Topogr. Palat. 1645, 64 mit Ans.
Kirche, evang., gegen Ende des 15. Jahrhunderts
gebaut, spätgothisch, mit Benutzung romanischer Theile,
1657 stark restaurirt. (J. auf einem ehern. Emporen-Holzpfeiler, die 1881
Ursprünglich eine dreischifkgc Basilika, jetzt mit einem
gemeinschaftlichen Dach über den Schiffen und dem Chor.
Der Chor ist in drei Seiten des Sechsecks geschlossen,
und lang. Das dem Chor gleich breite Mittelschiff des
Langhauses hat vier rechteckige Joche und je vier Seiten-
schiffjoche, diese quadratisch, nur das südöstliche im Acht-
eck geschlossen. Das Nordschiff wird auf der Ostseite
durch eine quadratische Sacristei fortgesetzt. Auf dem
westlichen Joch des Südschiffs sitzt der Thurm.
Im Innern zeigt die Kirche viele Unregelmässigkeiten
und Veränderungen, zum Theil nachgothischer Zeit. Der
Chor, dessen Schluss und Langjoche ungetrennt sind, hat
Sterngewölbe, das Mittelschiff des Langhauses Kreuzgewölbe,
deren hohlproßlirte Rippen unmittelbar aus der Wand
herauswachsen. Der Chorbogen ist rechteckig mit abge-
fasten Kanten profdirt und ruht auf entsprechenden Vor-
lagen, ebenso der kleine Bogen, welcher den Chor mit der
Sacristei des Nordschiffes verbindet. Die beiden Bögen
sind rund, doch aus nachmittelalterlicher Zeit, wie vielleicht
der ganze Oberbau des Langhaus-Mittelschiffes. Dagegen
sind die beiden östlichen runden Scheidebögen des Mittel-
schiffes zum Nordschiff hin noch aus romanischer Zeit, die
beiden folgenden Scheidebögen spitzbogig. Von den
Trennungspfeilern zwischen Mittel- und Nordschiff ist der
östliche, welcher die Vorlagen der beiden zuerst erwähnten
Rundbögen am Chor, sowie den ersten Scheidebogen und
 
Annotationen