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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0400

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Fornieh — Fraukireh.

bogenblenden. —- Das Fenster im Chor mit reingothischem
Masswerk, die anderen verdorben. — Bärseh, Eifei 3, 1, 2, 43. —
Sacramentschrein, Reste an der Chorwand rechts
vom Fenster.
Wandleuchter an der Nordwand, 18. Jahrhunderts,
mit hübschen Blumen. Schmiedeeisen.
Wandmalerei aussen in den Chorblenden, alt,
modern überpinselt.

Frällkirüh (Frauenkirch), nahe Thür, 7 km ostnordöstlich
von Mayen; einst Gerichtsstätte der 14 Pellenzdörfer.
Kirche, kath., h. Genovefa, an der Stelle, wo Pfalz-
graf Siegfried im 8. Jahrhundert der Legende nach Geno-
vefa gefunden haben soll, gestiftet, 1156 von Erzbischof
Hillin geweiht; das Langhaus romanisch, als dreischilfige
Basilika. Um 1326 (Ablass — &örz, M. Rh. Reg. 71), wurde der
Chor verändert, das Langhaus gewölbt. Die Kirche, welche
vordem „libera", seit 1703 unter dem Kloster Laach stand,
wurde öfter restaurirt, u. a. wohl 1718, als der Westthurm
abgebrochen, und von Baumeister Gerhard von Mendich
ein Dachreiter auf den westlichen Theil gesetzt wurde;
1765, als das Nachbargebäude von Abt Heinrich von Laach
errichtet wurde. 1804 wurde die Kirche von der franzö-
sischen Verwaltung verkauft, von den späteren Besitzern,
nothdürftig in Stand gehalten, bezw. die Seitenschiffe und
zum Theil die Mittelschilfgewölbe abgebrochen, die Scheide-
bögen durch eine Mauer zugesetzt. Sie gehört jetzt der
Familie Nell.
Sonach besteht die Kirche jetzt aus dem einschilfigen,
jetzt vierjochigen Langhaus und dem Chor, der ebenso
breit, ein Langjoch und das in fünf Seiten des Achtecks
gebildete Schlussjoch hat.
Der Chor ist im Innern schön entwickelt, mit zwei
Kreuzgewölben. Wand- bezw. Eckdienste mit Laubcapi-
tellen tragen die birnproßlirten Diagonalrippen, eine Vor-
lage (zwischen den entsprechenden Diensten) den als
Rechteck mit abgefasten Kanten prohlirten Trennungs-
bogen zwischen beiden Gewölben, ein vorgelegter Mittel-
dienst den rundprohlirten Chorbogen, andere neben denen
für die Diagonalrippen stehende und etwas höher geführte
Dienste, die rechteckig mit eingelegten Rundstäben proR-
 
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