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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0388

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372

Buchholz — Bürresheim.

fenster, der südliche an der Südseite ein ebensolches über
der modern durchbrochenen Eingangsthür.
Aussen sind die Vorräume der Treppenthürme mit
Lisenen versehen; die an dem Nordthurm sind später vor-
geblendet und durch Bögen verbunden; darüber ein Con-
solenfries. — An dem Westjoch ist eine Barockfront vor-
geblendet, mit Eckpilastern, verkröpftem Gebälk und
nüchtern geschweiftem Giebel; an der Fläche in ziemlicher
Höhe eine verschnörkelte Nische.
Die Kirche, früher grösser, hat durch Reduction des
17. Jahrhunderts ihre jetzige Gestalt erhalten. Sie bildete
die Südostecke des Klosterhofes. Den Ostflügel bildete
ein befestigter Bau, sich an den Nordthurm anschliessend,
mit Schiesslöchern des 17. Jahrhunderts, jetzt Stall. — Am
Südflügel ein Portal mit Pilastern, Rundbogen und Giebel,
in welchem das Wappen des Erzbischofs Joh. Hugo von
Orsbeck und J. 1685.
v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 5, 397. — Wirtgen, Nette- n. Brohlt. (Eifel 1) 1864, 98.

Bürresheim, 4 km nordwestlich von Mayen.
Burg*, seit 1157 Besitz verschiedener Herren von
Burgenesheim (Hontheim, hist. Trev. i, 586), 12 0 6 Burgesheim, im
14. Jahrhundert Burensheym etc., war 1365 gemeinschaft-
licher Besitz der Ritter von Schöneck, welche 1422 ihren
Antheil an die Grafen von Virneburg verkauften, und der
Ritter von Landesdorf, zum Theil unter kölnischer, zum
Theil unter trierscher Lehnshoheit. 1473 kam durch Erb-
folge der Virneburg'sche, später auch der andere Antheil
an die Familie Breitbach und bei deren Erlöschen 1796 an
die Grafen Renesse-Breitbach, denen die Burg noch gehört.
Die ziemlich bedeutende Anlage bildet ein ungefähres
Rechteck auf einem an drei Seiten malerisch von der
Nette umflossenen Felsen.
Die kleinere Westhälfte, jetzt Ruine, ist der älteste
Theil, wohl aus dem 14. Jahrhundert. Hier ist die Mauer
ringsum erhalten, darin ein von zwei Dreiviertelthürmen
Rankirter Querbau, mit der breiten Front nach Nordwesten
gerichtet. Südlich dahinter der Bergfried, quadratisch, ca.
20 m hoch, viergeschossig, mit dem Eingang im oberen
Geschoss, und einem Walmdach. Südwestlich an ihm
führte der ehemalige Eingang vorbei. [In diesem Bezirk
war die 1317 gebaute, zerstörte alte Kapelle.] — v. Cohansen
in Rhein. Jahrb. 28, 30.
 
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