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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0224

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208

Sayn — Schönstatt.

welches an seiner der Hauptburg zugekehrten Seite durch
die vorher genannte Verbindungsmauer in Verbindung
steht, und aus einem runden Thurmausbau auf der diagonal
entgegengesetzten Südecke.
An dem dritten, westlichsten Theil, wohl der Burg
Stein, auch Kaff, sind vorzugsweise die Mauern eines
rechteckigen viergeschossigen Hauses aus späterer Zeit
erhalten; westwärts davon die eines Aussenthurmes mit
Ansätzen von Zungenmauern nach zwei Richtungen.
Barsch, Moselstrom. — DahlhoS, Grätsch. Sayn. — Eltester, 100 Rh. Bargen,
Nr. 36 (Manuscr. im Cobl. Prov.-Arch.). — v. Stramberg 3, 1, 4i5 f. —
[Kanonenrohr, im Schutt gefunden, von ca. 1620,
interessant, weil aus Gusseisen; ist in das Berliner Zeug-
haus gekommen. — Katalog d. Zeugbaases 1883, 122.]
SchÖnbürnslllSt, 3 hs km nordnordwestlich von Coblenz.
Ehemaliges kurfürstliches Jagdschloss, 1752 gebaut,
1794 gänzlich abgerissen bis auf spärliche Reste einer
Thoreinfahrt; jetzt Privatbesitz. — Marx, Gesch. d. Erzst. Trier 1, 1,
223. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 2, 1, 183; — 3, 2, 150.
SchÖIlStätt, 5 % km nordnordöstlich von Coblenz.
Kirchenruine eines 1143 vom Erzbischof von Trier
aus Lonnig hierher verlegten Augustinerinnenklosters
(Mitteirh. Urk. i, 550. — Görz, Reg. d. Erzb. s. i9), welches, im 15. Jahr-
hundert verlassen, 1487 mit Franciscanerinnen aus Ehren-
breitstein besetzt (Görz, M. Rh. Reg. 265. — Günther, cod. dipl. 4, 682),
1567, da diese nach Coblenz versetzt wurden, aufgehoben,
von dem Kurfürsten als Hofkammer in Besitz genommen,
im 17. Jahrhundert von den Schweden zerstört, jetzt Privat-
besitz der Frau Bender zu Vallendar, als Scheune dient.
Die beiden Westthür me bis zur Höhe von vier
Geschossen und der Thurmzwischenbau sind erhalten, im
Uebergangstil vom Anfang des 13. Jahrhunderts. Das
unterste Geschoss der Thürme ist undurchbrochen, aus
Bruchsteinen ausgemauert, und frühromanisch. Die drei
Obergeschosse sind regelmässig aus Quadern hergestellt.
Im ersten sind an jeder Seite zwei Rundbogenfenster, jeder
von einer zu dreien mit Ueberhöhung der mittelsten gruppirten
Rundbogenblende umschlossen; im zweiten Geschoss ein
auf einer Mittelsäule gepaartes Rundbogenfenster, von einem
Kleebogen umrahmt, dessen eingelegter Rundstab auf ein-
gelegten Säulen ruht; im dritten drei Rundbogenfenster mit
Ueberhöhung des mittelsten angeordnet, deren Zwischen-
 
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