Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0779

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Enkirch.

763

EllkirCh, 6*/2 km südwestlich von Zell; Enchiarocum;
690 Villa Ankaracha (Beyer, M. Rh. Urk. 1. 216 u. 786), 908 Ort
einer von König Ludwig dem Kind an Trier ge-
schenkten Kirche (Görz 1, 235 f.), 1051 Enckriche der
Abtei Brauweiler übergeben (s. ciotten, Er. Cochem), 1126
Andrasch; vor 1135 Enchricha, wo eine dem Kloster
Ravengiersburg gehörige Kapelle vom Erzbischof von
Trier geweiht wurde (Beyer, M. Rh. Urk. 1, 534. — Görz, Reg. d.
Erzb. s. 20), litt im Kriege der Grafen von Sponheim-
Starkenburg gegen den Erzbischof von Trier, wurde
1360 von dem letzteren zerstört. — Back, Kl. Ravengiersburg
(1863), 60. — S. a. Anh.
Kirche, evang., ein Gemisch aus verschiedenen (meist
gothischen) Theilen und Bauzeiten; besonders im 17. und
18. Jahrhundert durch Anbauten und wiederum Verhauen
der Wände und Gliederungen verstümmelt. (Daher die
einzelnen Bauzeiten nicht genau von einander zu unter-
scheiden^ die Theile nicht im Zusammenhang zu behandeln.)
Es lassen sich im Ganzen ein östlicher, ein mittlerer und
ein westlicher Theil unterscheiden.
Der östliche Theil besteht selbst aus drei Abtheilungen,
welche jetzt durch Gurtbögen gegen einander geöffnet sind.
Die nördliche derselben ist ein schief gestelltes unregel-
mässiges Viereck mit einem Kreuzgewölbe. Die mittelste
Abtheilung, aussen etwas zurücktretend, ist der eigentliche
Chor. Er wird durch einen nord-südlichen Gurtbogen in
zwei Hälften getheilt, von denen die östliche durch Ab-
schrägung der Aussenmauer in ihrem südlichen Stück zu
einer Art unregelmässigen Fünfecks wird, und mit fünf
tonnenartigen, von der Fensterwand nach dem Gurtbogen
zu convergirenden Kappen überdeckt ist, während die
westliche, rechteckige ein Kreuzgewölbe hat. Die südliche
der drei Abtheilungen ist innen ein angenähertes Quadrat
mit einem Kreuzgewölbe und zwei von der Fensterwand
nach dem Scheitel zu laufenden Rippen; aussen ist die
Ostwand hier roh abgerundet und an der Südost- und
Südwest-Ecke ein Strebepfeiler schräg gestellt. — Die
Wände sind zum Theil auffallend stark. Die Gewölbe-
rippen sind hohlprofiiirt, zum Theil fortgehauen. — Von
den Fenstern in der Ostwand, welche ebenfalls ganz
unregelmässig und in der Weise angebracht sind, dass drei
auf die mittlere, je eines auf die äussern Abtheilungen
kommen, sind die beiden nördlichen und das südliche
 
Annotationen