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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0121

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Crottorf — Daaden.

105

in die vier mit den Fenstern nach aussen ( Westen) zu
liegenden Räume, worunter die Kapelle, deren aus dem
Achteck gebildete Schlussseiten vor die Westfront vortreten.
Ihr Gewölbe, ein Kreuzgewölbe, und ein fünf happiges
Gewölbe über dem Chor ist mit Stuckverzierungen fast
überladen. Auf dem horizontal durchgeführten Kämpfer-
gesims füllen jubilirende Kindergestalten in reizvoller
Weise die Schildbogenfelder. — Das Jagdzimmer hat
derbe Stuckirung am Tonnengewölbe und Thierhguren auf
den Kämpfern (mit Benutzung der Geweihe zweier in
einander verrannter Hirsche).
In dem sogenannten Verliess im südlichen Eckthurm
Reste des aus gemusterten Backsteinen gebildeten Fuss-
bodens. — In dem Zimmer des NordRügels neben dem
Ahnensaal eine Stuckdecke mit Fruchtguirlanden; — in
dem östlich sich anschliessenden Vorzimmer eine reiche
Thürbekrönung und beachtenswerther Kamin. — In dieses
Vorzimmer mündet die Treppe, welche in dieser Ecke des
Hofes aussen aufsteigt, und ein hübsch barockes schmiede-
eisernes Gitter hat.
Von den Hoffronten ist die des SüdHügels im Erd-
geschoss durch drei Bogenstellungen mit Stichkappen
bemerkens werth.
Altarschrein in der Kapelle, aus der 2. Hälfte des
16. Jahrhunderts, dreidügelig; in der Mitte die Krönung
Mariä, links h. Christoph, rechts Margaretha (in der Tracht
einer Hofdame der damaligen Zeit); im Sockel Anbetung
der drei Könige. Holzschnitzwerk.
Weihwasserbecken in der Kapelle, laut Inschrift
und Wappen 1620 von Sebastian von Hatzfeld-Wilden-
burg geschenkt. Bronze.

Däädeil, 23 km ostnordöstlich von Altenkirchen; 1219 als
eigene Pfarrei erwähnt, kam (wahrscheinlich 1477)
an die Grafen zu Sayn (s. Freusburg), aber nach
deren Aussterben 1606 nicht an Kurtrier sondern (zu
Friedenwald gehörig) an die Grafen von Sayn-Wittgen-
stein und derenNachfolger. —Kroll, Pfarrei Gebhardshain 1882, 57.
Kirche, evang., an Stelle einer älteren (von 1136?),
1671 bezw. 1722 (J. an der Wetterfahne des Tlmrindaohs) gebaut. Ein-
schifäg, kreuzförmig, in drei Seiten des Achtecks geschlossen,
mit einem Holzbau im Chor, der geschickt unten als Kanzel,
oben als Orgel ausgebildet; zwei hölzerne Emporenreihen
 
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