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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0688

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672

Schlierscbeid — Simmern.

Schlicr8Cheid, 13 km südsüdwestlich von Simmern.
Kirche, evang., 1881 verbrannt.
Glocke: gregoriue maria l^eisd^en id) in &e eir gois
Inöeu id) nun irier gns mid) anno 1548.

Seveilicll, 16(2 km nördlich von Simmern.
Kirche, kath., im 18. Jahrhundert von der Familie
von Bassenheim gestiftet.
Taufstein, 1725 (j.); schwarzer Marmor; mit hüb-
schem Messing-Deckel.

Simnieril, Öfter Alten-Simmern genannt zum Unterschied
von Simmern unter Dhaun (Kr. Kreuznach), in den
ältesten Zeiten zum Nahegau gehörig, 847 Simra, wo
Nahgaugraf Adelbert Güter dem Mainzer Albanstifte
vermachte; 912 u. ö. erwähnt; 1323 ein Weiler mit
Burg fs. Anhang), dem Grafen von Luxemburg lehns-
pdichtig, kam an Erzbischof Balduin von Trier, der
ihn an die Raugrafen gab (Günther cod. dipi. 3, 2ti. 289. 373).
Im Jahre 1330 schon eine Stadt (1290 mit Stadtrecht
begabt nach der Chronik in der Bürgermeisterei), kam
Simmern vor 1358 an Philipp von Boianden, 1386
nach dem Tode Konrads von Boianden durch Erb-
folge bezw. Kauf an Ruprecht I. und II. von der Pfalz
(nach der Chronik 1359 an Ruprecht I. verkauft),
wodurch die Pfalzgrafschaft Simmern gebildet wurde.
Als des letzteren Sohn Ruprecht III. starb, kam 1410
der Besitz an dessen dritten Sohn Herzog Stephan,
den Gründer von Pfalz-Simmern, Gemahl der Tochter
Friedrichs 111. von Veldenz. Unter seinem Urenkel
Johann III. wurde Simmern 1509 ein besonderes
Fürstenthum; kam an dessen Sohn Friedrich III. und
als dieser 1551 Kurfürst wurde, an den zweiten und
nach dessen Tode an den dritten Sohn. Als dieser
1598 kinderlos starb, wurde Simmern wieder mit der
Kur vereinigt, unter Friedrich dem IV. wieder ge-
trennt, so dass der älteste Sohn Kurfürst, der zweite
Ludwig Philipp Pfalzgraf von Simmern und Begründer
der neuen Linie wurde. Diese starb 1673 aus; Simmern
bildete, seitdem mit Kurpfalz vereinigt, ein Oberamt;
die Residenz wurde nach Kreuznach verlegt. Die
 
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