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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0544
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528

Rengsdorf — Renneberg.

hälfte^ mit dem Chordach als Südhälfte eines Satteldachs,
und die dadurch nöthige Fortsetzung des letzteren aus der
Mitte heraus, bezw. Aufführung einer Oberwand aus Holz-
fachwerk. — Das Langhaus ist aussen jetzt glatt, der
Abschluss der Seitenschiffe ist auf der Nordseite in ein-
facher Weise hergestellt, auf der Südseite durch eine Art
gekrümmtes Dach über dem jetzigen westlichen Joche
unschön hervorgehoben.
Fenster in der Apsis romanisch, rundbogig. Im
Langchor auf der Südseite ein spätes gothisirendes Fenster
(ein Spitzbogen, von zwei Spitzbögen mit fälschlich abgerun-
deten Kleeblattbögen untertheilt und mit Schlussring); an
der Sacristei auf der Ostseite ein spätgothisches mit Fisch-
blasenmasswerk, auf der Nordseite eine rechteckige Thür
und gleiches Fenster darüber. Die Fenster- und. Thür-
öffnungen in den Seitenschiffen, ebenso in den zugemauerten
Erdgeschosswänden des Mittelschiffs im ehemaligen west-
lichen Joch sind modern rechteckig, die Fenster der Mittel-
schiff-Oberwand dagegen (je drei) die romanischen, nur
etwas erweiterten, und von der Sacristei aus ist ein ehe-
maliges Fenster der Ostwand des Nordschiffs, ein Vierpass
in einer Kreisblende, sichtbar.
Der breite Thurm hat im obersten Geschoss gepaarte,
von gemeinsamem Rundbogen umzogene Fenster und einen
niedrigen viereckigen Helm.

Renneberg, 22 km nordnordöstlich von Neuwied. Sitz
eines berühmten, 1217 zuerst erwähnten Rittergeschlechts
von R., unter Wiedischer, seit 1250 unter Kölnischer
Lehnshoheit (s. Wied). Kam durch Erbfolge 1532 an die
Hennegauische Familie von Lalaing, an die von Hoch-
straten, 1765 an die Grafen von Salm, jetzt Fürsten von
Salm-Kyrbui'g. — Arndt, Rhein- und Ahrwanderungen 1844, 350. —
v. Eitester, ICO Rh. Burgen, Nr. 29 (Manuscr. im CoM. Prov.-Arch.). —
v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 7, 513. — Weyden, Ahrthal 1839, 34.
Burgruine Altrenneberg, im Walde; mit Ausnahme
des runden, neuerdings etwas restaurirten Bergfrieds bis
zur Unkenntlichkeit umwachsen. Nördlich und westlich
vom Bergfried mehrere Zimmer zweier Wohngebäude in
Mauertrümmer erkennbar.
Schloss (Neurenneberg); 1 km von der Ruine ent-
fernt, 1846 gebaut. Darin einige gute Bilder, besonders
Oelgemälde von P. P. Rubens, heilige Familie in
fast lebensgrossen Figuren. Das Jesuskind nackt bis
 
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