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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0543

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Reichenstein — Rengsdorf.

527

nach Südwest gerichteten Zug der Mantelmauer lehnen
sich die Trümmer eines viereckigen Wohngebäudes.
Pmgeb. 180.

RCHgSdorf, 8% km nordnordöstlich von Neuwied; gehörte
1595—1824 zur niederen Grafschaft (s. Altwied).
7)vow OG. — f.
nacA m AAem. VaA^A. ^7/43, 33 A/am m. Ta/. 3, 73—74,- 3, 75—73. —
Kirche, evang., der Sage nach von Theutgard gestiftet,
847 erwähnt, mit dem Altar des h. Castor (Görz, M. Rh. Reg.),
dem Coblenzer Castorstift untergehen. Die jetzige Kirche
ist jedenfalls alter Gründung, ursprünglich eine romanische
dreischifhge Pfeilerbasilika mit einem etwas schmaleren,
aus dem Langjoch und der noch etwas schmaleren Halb-
kreisapsis bestehenden Chor, und dem Westthurm von der
Breite des Mittelschilfs. In späterer Zeit erlitt die Kirche
manche Veränderungen, darunter besonders den Bau der
spätgothischen Sacristei nördlich vom Langchor, das Ab-
brechen des westlichen Seitenschilfjoches nördlich und
südlich (wohl 1641) und Aenderungen an Fenstern und
Thüren. (Die Kirche gehört der evang. Kirchengemeinde,
der Thurm der Civilgemeinde.) Der Chor hat über der
Apsis eine Halbkuppel, über dem Langjoch ein Kreuz-
gewölbe; der Chorbogen ist rundbogig, rechteckig prohlirt,
mit einer Abstufung nach dem Langhaus zu. — Im Lang-
haus sind die Pfeiler (zwei Paare mit entsprechenden
Vorlagen vor der Westwand) einfach quadratisch, die
Scheidebögen rundbogig, rechteckig prohlirt, mit Abstufung
nach dem Mittelschilf; jedoch nur die beiden östlichen
geöffnet, der westliche (wo die Seitenschilfe fehlen) zuge-
mauert. Die beiden noch übrigen Joche der Seitenschiffe,
von denen das südliche breiter ist als das nördliche, sind
durch moderne Mauern getrennt. Das westliche Joch des
Nordschiffes hat ein Gratgewölbe, die übrigen Seitenschilf-
joche, sowie das Mittelschilf und die Thurmhalle haben
Holzdecken, die zum Theil überputzt sind. — Die Sacristei
hat ein Netzgewölbe, dessen hohlprohlirte Rippen auf
schematischen Consolen ruhen.
Aussen sind an der Apsis und dem Langchor Lisenen
und Rundbogenfriese (die der Nordseite sind in der
Sacristei sichtbar), an der Apsis zwischen den Lisenen
ein Gesims, auf dem in dem Mittelfeld ein Fenster. Hässlich
ist die jetzige Vereinigung des Sacristeidaches als Nord-
 
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