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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0460

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444

Wernerseck — Wierschem.

Auf der Nordseite, wo der Weg entlang ging, waren keine
solche. Im östlichen Drittel führte eine lange schmale
Treppe mit aus der Mauer gekragten Stufen auf den
Nordostthurm und den Mauergang. Die Ostmauer hat
nahe diesem Thurm ein später vermauertes (Ausfalls-?)
Thor, 3,8 m über Hof und Graben; nahe dem Südostthurme
ein neueres Thor über der Grabensohle. Verfolgt man
den Burgweg im Innern, so zieht derselbe sich um die
Nord-, Ost- und Südseite des Bergfriedes, welcher
quadratisch, etwa 3,4 m lang und breit und auf diesen
drei Seiten von der Mauer etwa 2,7 m, von der vierten
(vorderen) etwa 9 m entfernt ist. Er ist im 16. Jahr-
hundert erneuert, mit Eckquadern und an 16 m hoch,
ohne Dach, erhalten. Sein oberstes Gesims ist auf Rund-
bogenfriesen vorgekragt; die an den vier Ecken in gleicher
Höhe vortretenden achteckigen Erkerthürmchen sitzen auf
Spitzbogenfriesen. In den unteren Geschossen wenig durch-
brochen, hat er im obersten Geschoss rechteckig umrahmte
Fenster und eine Kapelle, deren glatt geschlossene Altar-
nische erkerartig mit einem Kleeblattbogenfenster an der
Ostseite heraustritt. — Zwischen dem Bergfried und der
westlichen Ringmauer fasst eine Mauer, ungefähr 2,7 m
entfernt von der südlichen Ringmauer, den Burgweg ein,
welcher hier weiter gehend, sich dann nordwärts und
zuletzt wieder ostwärts (also der Anfangsrichtung parallel,
aber höher) nach dem Bergfried zu läuft. Hier umzieht
sie ein Wohngebäude, welches (zwischen Bergfried,
Süd-, West- und Nordmauer ziemlich in der Mitte) 3,5 m
lang und breit ist. Es ist zweigeschossig, mit gewölbtem
Erdgeschoss, innen einst mit farbigem Stuckputz versehen,
mit Fenstern, Thüren und Kaminnischen, der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts entsprechend. Eine Thür auf der
Ostseite im zweiten Geschoss correspondirt mit einer solchen
des Bergfrieds und war (nach v. Oohausen) mit diesem durch
einen Steg verbunden.
v. Stramberg. Rhein. Ant. 3, 2, 623. — Wirtgen, Nette- u Brohlth. 1864, 34 mit Ans.
— Wirtgen, Neuwied u. Umgeb. (187)) 319.

^iBrSChSIIb 14 km südöstlich von Mayen.
Kirche, kath., h. Apollinaris. Das Langhaus ist aus
dem 18. Jahrhundert, einschiffig mit Holz-Tonnengewölbe.
Der Chor gothisch, schmaler, quadratisch, mit einem Kreuz-
 
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