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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0077

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Kirchsahr — Königsfeld.

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Figuren, die drastischen, zugleich ungelenken Stellungen,
der theilweise recht lebendige Ausdruck und die Farben
erinnern an Meister Wilhelm.
Gielsdorf in der Köln. Zeitung 1862 — (abgedr. in) Wirtgen, Ahrtal (Eifel 2)
1866, 113. — Kinkel, die Ahr 1846, 308. — Kinkel, Führer durch d. Ahrthal 1849,
Glocken (nach Pf. Gielsdorf): 1) reni creator Spiri-
tus. — 2) i^esns marin heatus mariinns.
Im Pfarrhaus:
Schrank, 17. Jahrhundert, wohl holländisch; Holz-
intarsien mit Veduten.

KÖRlgSfcld, 8 km südöstlich von Ahrweiler; Mittelpunkt
des 992 von König Otto III. den Brüdern Sigebod
und Richwein übergebenen Wildbannes und wohl
danach genannt; im 14. Jahrhundert urkundlich er-
Amt. 3, 5, 590.
Kirche, kath., h. Nikolaus, einer früher wichtigeren
Stadt entsprechend, romanische dreischifßge, ursprünglich
ungewölbte Pfeilerbasilika mit einem im spätesten Ueber-
gangsstil gebauten gewölbten Chor, welcher höher, aber
etwas schmaler als das Langhaus-Mittelschiff aus einem
Lang joch und dem in fünf Seiten des Achtecks gebildeten
Schluss besteht. 1425 wurde südlich vom Langchor (öst-
lich vom Südschiff) eine Sacristei angebaut (Taf. mit J. an der
Südostecke derselben), wohl auch in dieser Bauperiode das Lang-
haus gewölbt und im Aeusseren die Gliederung verändert.
Das Letztere ebenfalls nach einem Brande von 1736, nach
welchem auch der dem Mittelschiff vorgelegte starke West-
thurm neu autgebaut wurde. Eine theilweise Restauration
fand 1859 statt.
Der Chor ist im Inneren besonders edel und interessant
entwickelt, eine Ableitung französicher Frühgothik. An
der Wand zwischen Lang- und Schlussjoch steigt eine
zu beiden Seiten von eingelegten Diensten begleitete Vor-
lage auf; einfache Dienste an den übrigen Ecken; Vorlagen
und Dienste mit Eckblattbasen und blätterverzierten Capi-
tellen. Auf der Vorlage ruht der rechteckig mit abgefasten
Kanten proßlirte Quergurtbogen, auf den Diensten die ge-
stelzten schön birnproßlirten Rippen der beiden Kreuz-
gewölbe. Rings um die fünf Seiten des Chorschlusses
läuft ein Gurtgesims, welches die Dienste als Schaftring
umkröpft. Unten in der südöstlichen Wand eine Kleeblatt-
 
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