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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0284

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268

Pommern — Pyrmont.

ganze untere und hintere Parthie durch eine Mauermasse
ersetzt.
Schrank in der Sacristei, Roccoco, einfach mit ein-
gelegter Arbeit.
Thurmdachverzierungen, mit hübschen Blumen.
Schmiedeeisen.
Messgewand, zum Theil alt; auf dem Rücken die
Kreuzigungsgruppe und Johannes d. T., stark restaurirt.
^Tohnh.&US, Fach werk. —Ewerbeck in Lützow's Zeitschr. f. büd.
Knust 1882, 106. Ans. d. Giebels.

Pyi'IÜOnt, 14 km nordöstlich von Cochem.
Burgruine, 1264 Piremunt, reichsfreier Besitz eines
gleichnamigen Rittergeschlechts, welches 1225 erwähnt mit
dem zweiten der vier Söhne von Kuno von Schonenberg
(bei St. Vit in der Eifel) beginnend, um 1525 im Mannes-
stamm ausstarb. Die Burg kam an die von Eltz und
andere Familien, 1652 an die Waldbot von Bassenheim
(welche darum mit Satfenburg, bezw. Trier in Prozess,
1710 in den ungestörten Besitz kam) bis 1810, wurde
dann von der französischen Regierung versteigert, kam an
Herrn Weckbecker, welcher die bis dahin noch bewohn-
bare Burg zum Theil abbrechen liess, dann an die Familie
v. Bassenheim verkaufte. Von dieser erstand sie 1862 der
jetzige Besitzer Gastwirth Bantes in Pillig.
Die Burg, wohl um 1250 angelegt, bildet ein ungefähres
Rechteck. Nach Osten und Süden fällt das Terrain steil
ab, nach Norden sanft, nach Westen in einem sich allmälig
senkendem Grat. Der umschlossene Bezirk steigt nach
innen immer höher, so dass der Bergfried ziemlich in
der Mitte und auf dem höchsten Punkt gelegen ist. Er
ist rund, 30 m hoch, nach oben schmaler werdend, und zeigt
unten Balkenlöcher. Der oberste Absatz ist auf Rund-
bogenfriesen vorgekragt. — Von ihm aus gehen ziemlich
genau nach den vier Himmelsrichtungen Mauerzüge. Auf
der östlichen derselben läuft rechtwinklig eine ziemlich
lange Mauer, die Westmauer des Hauptwohngebäudes.
Dieses, mittelalterlicher Anlage, ist im 17. Jahrhundert
verändert bezw. erweitert, so dass seine Ostmauer auf der
Ringmauer steht. Mehrere Zimmer sind erhalten, theilweise
mit zwei oder drei Fensterreihen übereinander. (Das Nord-
ostzimmer zeigt in interessanter Weise eine Stuckschicht
 
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