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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0091

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Oberwinter —- Olbrück.

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Kath. Kirche, h. Laurentius, 1131 dem Bonner
Cassiusstift gehörig; Langhaus 1863. Der hübsche Chor
stehen gelassen, spätgothisch, hat den aus drei Seiten des
Achtecks gebildeten Schluss und zwei Langjoche. Strebe-
pfeiler nach innen gezogen, zu Spitzbogenblenden ver-
bunden. Auf einfachen Consolen ruhen Sterngewölbe mit
hohlprotilirten Rippen. Am Triumphbogen treten Dienste
vor, als fünf Seiten des Achtecks gestaltet, den Uebergang
zum Langhaus bildend. — v. stramberg.
Sacramenthäuschen im Chor, barock, einfach.
Evang. Kirche
Kelch, 18. Jahrhundert, mit eingravirten Ranken und
Trauben.
Wohnhaus, 1671, (j.) Fachwerk, mit vortretenden
Fenstern und geschnitzten Eckpfosten. In der Mitte auf
Trägern in Gestalt von hockenden Männern ein Erker mit
Schweifgiebeln; unter den Fensterbrüstungen rechts Sirenen
u. a. Eiserne Wetterfahne auf dem Erker. — Spruch an diesem

Olbrilck, 12 km südöstlich von Ahrweiler.
Burgruine, Mittelpunkt des Zissener Ländchens;
Stammsitz eines l'.)93 (?) erwähnten Geschlechts von
Ulbruck, 1112 von Oreburch, kam nach dem Aussterben
dieses Geschlechtes an eine Seitenlinie der Grafen von
Wied, welche dort eine Burg Holebuche bauten und 1190
dem Erzbischof von Köln zu Lehn auftrugen. (Beyer, Eitester
u. Oörz, M. Rli. Urk. 2, 149. — Günther, cod. dipl. 1 468.) Als 1242 das
Geschlecht ausstarb, kam die Burg als Kölnisches Lehn an
die Linie Isenburg-Wied und die Eppenstein. (Eitester u. Görz, M.
Rh. Urk. 3, 756.) Beide verpfändeten ihre Antheile 1269, 1271
an verschiedene Ritter von Eich, bezw. verkauften sie an
die Grafen von Virneburg. (Günther, 2, 367.368.) Durch Heirath
mit Eich'schen Töchtern erhielt die Familie von Orsbeck
1390 einen Antheil, von Schöneck einen andern, um 1440
die von Drachenfels einen dritten. Im Laufe des 15. Jahr-
hunderts zersplitterten sich die Antheile noch weiter. 1478
verbesserten Herren von Drachenfels, Schöneck, von der
Leyen, Boos, von Waldeck, Quadt, Orsbeck als gemein-
schaftliche Besitzer den Burgfrieden, (Günther, 4,645); später
kamen noch die Grafen von Rheineck u. A. hinzu.
Nach mancherlei Verkäufen u. A. 1415, 1526, 1539
an die Grafen von Wied (Günther, 4, 498. — Fischer, Urk, 257, 258)
 
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