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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0732
716
Leun — Niedergirmes.
L&U.n, 9 */2 km westlich von Wetzlar; Name eines 1258
zuerst erwähnten Rittergeschlechts; 1350 von Karl IV.
mit Stadtrechten begabt. — (Urk. im Orts-Arch.) — Abicht, Kr.
Wetzlar 1, 187; 2, 211.
Kirche, evang., von 1597 (J. an einemHolzpfeilerein.es Fensters
im Langhaus), 1612 restaurirt. Der Chor klein, quadratisch,
mit einem rippenlosen Kreuzgewölbe, ist durch einen
Rundbogen gegen das breitere, einschiffige, mit Racher
Holzdecke bedeckte Langhaus geöffnet. An die Südseite
des Letzteren stösst in der Osthälfte, durch einen Spitz-
bogen geöffnet, ein rechteckiger Raum, jetzt ebenfalls un-
gewölbt. — Der Westthurm, etwas schmaler als das
Langhaus, ist in seinem Unterbau (bis zu dem zweiten
Fensterschlitz) romanisch, darüber setzte er durch acht im
Innern vorgekragte Rundbogen in ein Achteck über (nur
im Innern sichtbar). Dies wurde im 17. oder 18. Jahr-
hundert abgebrochen und der Thurm um ein quadratisches
Geschoss erhöht. — Abicht 2, 111.
Glocke. murtu l?et55 id? unno öni mcccd,
tonitrpom rnrnpo mortpos öefho 5ucrtHeum poco.
Wohnhäuser. Ehemaliges Herrenhaus der Familie
Tutel, jetzt verschiedenen Besitzern gehörig, nur noch im
Mauerwerk erhalten.—Judenhaus, Herbornerstr.Nr. 187,
Fachwerk, von 1604 laut Jahreszahl am Giebel des barock
geschnitzten Portales. Daneben eine hebräische Inschrift.
Darunter (Distichon): DAMPHIUS EXSTRUXIT COE-
LIVIS ALMA(?) PER[E]NNEM ET SARTAM TE QVAM
ME VELIT ESSE DEVS. — Andere Fachwerkhäuser:
Hauptstrasse Nr. 105, mit barock geschnitztem Erker,
Eckpfosten, Trägern und Balken von schöner Arbeit;
Nr. 106 und Nr. 117.
Zun ft schilder. Zwei am Haus Hauptstrasse Nr. 118,
aus dem 18. Jahrhundert, mit Blumenwerk; eines mit
einem Bären, eines mit zwei Löwen; ein Schild am Hause
Nr. 153. Hübsch von Schmiedeeisen.
Stadtbefestigung, wahrscheinlich um 1350 gebaut;
Mauer zum Theil, nebst dem Graben erhalten.
Lützellinden, s. Anh.
Niedergirmes, s. Anh.
Leun — Niedergirmes.
L&U.n, 9 */2 km westlich von Wetzlar; Name eines 1258
zuerst erwähnten Rittergeschlechts; 1350 von Karl IV.
mit Stadtrechten begabt. — (Urk. im Orts-Arch.) — Abicht, Kr.
Wetzlar 1, 187; 2, 211.
Kirche, evang., von 1597 (J. an einemHolzpfeilerein.es Fensters
im Langhaus), 1612 restaurirt. Der Chor klein, quadratisch,
mit einem rippenlosen Kreuzgewölbe, ist durch einen
Rundbogen gegen das breitere, einschiffige, mit Racher
Holzdecke bedeckte Langhaus geöffnet. An die Südseite
des Letzteren stösst in der Osthälfte, durch einen Spitz-
bogen geöffnet, ein rechteckiger Raum, jetzt ebenfalls un-
gewölbt. — Der Westthurm, etwas schmaler als das
Langhaus, ist in seinem Unterbau (bis zu dem zweiten
Fensterschlitz) romanisch, darüber setzte er durch acht im
Innern vorgekragte Rundbogen in ein Achteck über (nur
im Innern sichtbar). Dies wurde im 17. oder 18. Jahr-
hundert abgebrochen und der Thurm um ein quadratisches
Geschoss erhöht. — Abicht 2, 111.
Glocke. murtu l?et55 id? unno öni mcccd,
tonitrpom rnrnpo mortpos öefho 5ucrtHeum poco.
Wohnhäuser. Ehemaliges Herrenhaus der Familie
Tutel, jetzt verschiedenen Besitzern gehörig, nur noch im
Mauerwerk erhalten.—Judenhaus, Herbornerstr.Nr. 187,
Fachwerk, von 1604 laut Jahreszahl am Giebel des barock
geschnitzten Portales. Daneben eine hebräische Inschrift.
Darunter (Distichon): DAMPHIUS EXSTRUXIT COE-
LIVIS ALMA(?) PER[E]NNEM ET SARTAM TE QVAM
ME VELIT ESSE DEVS. — Andere Fachwerkhäuser:
Hauptstrasse Nr. 105, mit barock geschnitztem Erker,
Eckpfosten, Trägern und Balken von schöner Arbeit;
Nr. 106 und Nr. 117.
Zun ft schilder. Zwei am Haus Hauptstrasse Nr. 118,
aus dem 18. Jahrhundert, mit Blumenwerk; eines mit
einem Bären, eines mit zwei Löwen; ein Schild am Hause
Nr. 153. Hübsch von Schmiedeeisen.
Stadtbefestigung, wahrscheinlich um 1350 gebaut;
Mauer zum Theil, nebst dem Graben erhalten.
Lützellinden, s. Anh.
Niedergirmes, s. Anh.