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Rauschenburg — Rheinfels.
der andern Ecke hat sie ein Thor, ein zweites in der
Fortsetzung der hier anstossenden Nachbarseite. Dieses
Thor führt auch direkt auf den Zwinger, der bei dem
Bergfried im Winkel vortretend, diese Hälfte der Burg
umzieht, und mit einem Weg zur Hochebne endet. Ein
anderer Zwinger beginnt ebenfalls bei diesem Thor, durch
einen Thalweg zugänglich und läuft um die andere Hälfte
der Ringmauer (die Angriffsseite), an seinem Ende gegen
dieselbe an. — Back, KL Ravengiersburg 2, 73 f. und Anm. — v. Cohausen,
RheindieLäClh 13 km südsüdöstlich von 8. Goar.
Stadtbefestigiing* Rest. Ein starker, runder Thurm
am oberen Ende und ein Stück Ringmauer.
RlieillfelS, oberhalb von 8. Goar.
Schlossruine. Die Burg auf der Stelle eines Klosters
Marienburg (Marterburg), das seinerseits eine noch ältere
Mattenburg (Mattiakerburg?) eingenommen haben soll: um
1245 erbaut von Graf Dieter HI. von Katzenelnbogen
(einem der von den Aebten von 8. Goar für ihr Kloster
erwählten Schirmvögten), widerstand schon 1255 einer Be-
lagerung der benachbarten Städte. Der Besitz kam an die
Landgrafen von Hessen, deren einer, Philipp der Jüngere,
1568 den jetzt vorhandenen Bau errichtete. 1497—1527
waren die Aussenwerke (Wackenberg) ausgeführt. In dem
Besitzstreit der beiden hessischen Linien wurde 1626 die
Festung von den Hessen-Darmstädtern, 1647 von den
Hessen-Oasselern belagert und erobert. 1648 wurde die
Linie Hessen-Rheinfels von Hessen-Darmstadt abgezweigt
und ihr Stifter Landgraf Ernst verstärkte die Werke, baute
1657—67 Fort Schartfeneck, 1683—86 die Ernstschanze.
16^2 wurde Rheinfels von den Franzosen vergeblich be-
lagert, aber stark beschädigt, 1693 —1716 wieder hergestellt,
während dessen 1702 von Hessen-Cassel belagert und
besetzt, kam 1754 in den Besitz Hessen-Cassels, wurde
1756 von den Franzosen durch Ueberrumpelung genommen
und während ihres siebenjährigen Besitzes zum Theil ver-
nichtet, 1764—70 wieder hergestellt, 1794 von den Fran-
zosen genommen, 1797 gesprengt und seitdem Ruine, 1812
von den Franzosen versteigert, und kam 1843 in den
Besitz des jetzigen Kaisers.
Rauschenburg — Rheinfels.
der andern Ecke hat sie ein Thor, ein zweites in der
Fortsetzung der hier anstossenden Nachbarseite. Dieses
Thor führt auch direkt auf den Zwinger, der bei dem
Bergfried im Winkel vortretend, diese Hälfte der Burg
umzieht, und mit einem Weg zur Hochebne endet. Ein
anderer Zwinger beginnt ebenfalls bei diesem Thor, durch
einen Thalweg zugänglich und läuft um die andere Hälfte
der Ringmauer (die Angriffsseite), an seinem Ende gegen
dieselbe an. — Back, KL Ravengiersburg 2, 73 f. und Anm. — v. Cohausen,
RheindieLäClh 13 km südsüdöstlich von 8. Goar.
Stadtbefestigiing* Rest. Ein starker, runder Thurm
am oberen Ende und ein Stück Ringmauer.
RlieillfelS, oberhalb von 8. Goar.
Schlossruine. Die Burg auf der Stelle eines Klosters
Marienburg (Marterburg), das seinerseits eine noch ältere
Mattenburg (Mattiakerburg?) eingenommen haben soll: um
1245 erbaut von Graf Dieter HI. von Katzenelnbogen
(einem der von den Aebten von 8. Goar für ihr Kloster
erwählten Schirmvögten), widerstand schon 1255 einer Be-
lagerung der benachbarten Städte. Der Besitz kam an die
Landgrafen von Hessen, deren einer, Philipp der Jüngere,
1568 den jetzt vorhandenen Bau errichtete. 1497—1527
waren die Aussenwerke (Wackenberg) ausgeführt. In dem
Besitzstreit der beiden hessischen Linien wurde 1626 die
Festung von den Hessen-Darmstädtern, 1647 von den
Hessen-Oasselern belagert und erobert. 1648 wurde die
Linie Hessen-Rheinfels von Hessen-Darmstadt abgezweigt
und ihr Stifter Landgraf Ernst verstärkte die Werke, baute
1657—67 Fort Schartfeneck, 1683—86 die Ernstschanze.
16^2 wurde Rheinfels von den Franzosen vergeblich be-
lagert, aber stark beschädigt, 1693 —1716 wieder hergestellt,
während dessen 1702 von Hessen-Cassel belagert und
besetzt, kam 1754 in den Besitz Hessen-Cassels, wurde
1756 von den Franzosen durch Ueberrumpelung genommen
und während ihres siebenjährigen Besitzes zum Theil ver-
nichtet, 1764—70 wieder hergestellt, 1794 von den Fran-
zosen genommen, 1797 gesprengt und seitdem Ruine, 1812
von den Franzosen versteigert, und kam 1843 in den
Besitz des jetzigen Kaisers.