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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0351

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Spabrücken — Sponheim.

335

Säulenarchitektur und den davorgestellten h. Franciscus
und einem anderen Heiligen, sowie dazwischen schweben-
den Engeln, oben zwei Engel und ein kleines Relief der
Kreuzigung. Holz. — Der Altar reicht bis zum mittleren
Chorschluss-F enster, das im Zusammenhang mit seinem
oberen Abschluss als Strahlensonne ausgebildet ist.
Kanzel an den mittelsten gemalten Wandpilaster
angelehnt, von ausserhalb der Kirche zugänglich, ein-
facher geschweift. Holz.
Figuren auf Consolen an den Wänden, hh. Nepomuck,
Rochus, Joseph, in manierirter Haltung. Holz.
Kelch, Roccoco, zierlich mit gepressten Ornamenten.
Unter dem Fuss: Maria Magdalena Gammerin (Kämmerin) von
Wormbs Freifrau zu Dalberg Wittib geborne Freyin von
Dalberg, d. d. anno 1720. Silber vergoldet. — Kelch,
einfach, mit Sechspassfuss.
Messgewand, 18. Jahrhundert, gestickt, mit he-
bräischem „Jehova".
Vor der Kirche:
Gruppe, barock. Christus am Kreuz zwischen Maria
und Johannes. Sandstein.
Klostergebäude, unbedeutend.
„Bau" des Freiherrn von Dalberg, jetzt kath. Waisen-
haus, einfach; am Obergeschoss (früher über der Thür),
das Dalbergsche Wappen und J. 1750.

SpOIlllOilü, Kloster-Sponheim, H/2 km nordöstlich von
Burgsponheim (s. d.), 9 km westlich von Kreuznach.
Kirche, kath., h. Maria und Martinus; 1044 vom Grafen
von Nellenburg gestiftet, 1047 geweiht. 1101 gründete
Graf Stephan von Sponheim dazu ein Benedictinerkloster
(Görz, M. Rh. Reg. i, 440). Die Kirche wurde neu gebaut, im ro-
manischen Stil begonnen, 1123 geweiht (Görz 1,479), erst
gegen Ende des 12. Jahrhunderts (1188 ist der Mauerbau)
mit Aenderungen im Uebergangsstil vollendet (nicht direct
umgebaut), [dabei auch ein Langhaus projectirt, das nicht
ausgeführt wurde]. Die Gewölbe wurden später ausgeführt,
das der Vierungskuppel erst im 16. Jahrhundert, an Stelle
älterer Holzdecken, während die Apsiden von Anfang an
gewölbt waren. Nach Brandbeschädigung von 1707 wurde
die Kirche wieder hergestellt, der Thurm um sein zweites
 
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