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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0735

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Schwalbacli — Vetzberg.

719

iSchW&lbäCh, 7 km südsüdwestlich von Wetzlar; Name
eines Rittergeschlechts, welches, im Mittelalter blühend,
und wohl mit verschiedenen Geschlechtern gleichen
Namens verwandt, 1769 ausstarb. —AbicM. Ki-.wetziar 1,197;
2, 134. — v. Ulmenstein, Gesch. v. Wetzlar 1, 329. 519. 545; 2, 76.
An einem Haus Zunftschild der Bötticher aus dem
18. Jahrhundert; zwei Männer, Hammer und Fass
haltend, mit Blumenverzierungen. — Am gegenüber-
liegenden Haus Zunftschild der Schmiede, aus gleicher
Zeit, auf dem Trageeisen zwei pferdeheschlagende
Schmiede, mit der Unterschrift: ZOR HAMERZONFT;
darüber zierliche Ranken und Blumen. Schmiedeeisen.

bOllllS, (ursprünglich Sulmisheim), s. Braunfels, Burgsolms,
Greifenstein, Hohensolms.

Vetzberg, gegenüber Gleiberg.
Burgruine (nach Wenk hessische Gesch. 3. i65 nach ihrem
Erbauer Bodo, Bodenberg genannt, wahrscheinlicher nach
einem Vogt), 1150 zuerst als Voydisberg, später Voitz-
berg, dem Grafen Otto von Gleiberg (s. d.) gehörig, von
welchem sie die Familie von Merenberg erbte. Im
Jahr 1244 wurde sie von dieser an Burgmannen zu Lehn
gegeben, welche sich dann als Gauerben zusammenthaten,
mit der Zeit unter den Nachfolgern der Merenbergschen
Grafen eine gewisse Selbständigkeit erlangten, 1392 von
den Grafen von Nassau-Saarbrücken ihre Rechte bestätigt
erhielten, 1454 noch 19 Mitglieder zählten, 1765 nur 4,
denen der Fürst von Nassau ihre Besitzungen abkaufte.
Unbewohnt verfiel dann die Burg, welche in preussischen
Staatsbesitz übergegangen, 1833 etwas reparirt wurde.
Die Anlage auf einem Bergkegel ist dem Terrain
angepasst und unregelmässig, Der Bergfried steht in der
Mitte, und ist dem von Gleiberg ähnlich, auch fast ebenso
hoch, rund, in zwei ungefähr gleich hohen Gylindern auf-
steigend, mit einer Rundbogenöffnung dicht unter dem
trennenden Absatz, und einer anderen auf der gegenüber-
liegenden Seite dicht darüber. — Westlich von dem Berg-
fried sind die Trümmer eines rechteckigen (von Norden
nach Süden gestreckten) Palas, mit Kaminanlagen an
der Ostmauer; nördlich von dem Bergfried die Fundamente
von zwei im spitzen Winkel zulaufenden Mauern eines
Hauses, das mit der dritten, abgerundeten Seite auf der
 
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