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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0247

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Carden.

231

(Järdeil, ll km ostnordöstlich von Cochem; Wc&r-
?%ssMMp'; M%<7 7/?-
SCAW/*^W (ßra^ae/i, C- 7. 77A. 777—77?. — THem, J7o^77Aa7
747/j Im Mittelalter Caradona, der Legende nach im
4. Jahrhundert Aufenthaltsort des h. Castor, dessen
Leichnam 836 von dort nach Coblenz gebracht wurde. Der
Ort, frühzeitig triersches Archidiaconat, gehörte dem
Mainzer Stephanusstift, und wurde von diesem zu
Tausch an Kloster Ravengiersburg gegeben; 1103
Kardana (Günther, cod. dipi. i, i6i. 162), 1590 von Olivier
Temple geplündert. — Barsch, Moselstrom, 471 ff.— Klein, Moselthal
140 f. 147. 159. — Ledebur, Maiengau 1840, 29. — Marx, Gesch. d. Erzst. Trier,
1, 1, 227.
Kirche, kath., h. Castor, an Stelle einer ältesten, so-
wie einer zweiten Kirche, welche 1121 alsCollegiats-Stifts-
kirche geweiht (Beyer, Mittelrhein. Urk. B. 1. 505. — Görz, M. Rh. Reg.),
aber schon 1183 ganz ruinenhaft war. Kurz vor dieser
Zeit wurde die jetzige Kirche, zugleich ein Erweiterungs-
bau begonnen (also die alte wohl successive abgebrochen).
Der Chor im Uebergangsstil etwa gegen Anfang des 13.
Jahrhunderts, das Langhaus frühgothisch vollendet. Zwischen
beiden Bauzeiten fand 1247 eine Weihe statt. Die Gewölbe
sind spätgothisch, der Westthurm 1699 (j. auf der Südseite),
verändert.
Kreuzförmige dreischifhge Basilika mit drei Jochen
des Langhauses und wenig vortretendem Querhaus. Der
Chor etwas schmaler als das Mittelschiff, hat ein fast qua-
dratisches Langjoch und Halbkreisschluss; zu beiden Seiten
des Langjoches zwei quadratische Nebenjoche, deren nörd-
licher einen Nebenchor hat, und. auf welchen Ostthürme
emporsteigen. Westlich vor dem Mittelschiff des Lang-
hauses ist der Hauptthurm. Die Kirche ist schön aufgebaut.
Der Chor hat über dem Schluss eine Halbkuppel
und ist durch einen rechteckig prohlirten, leise spitzbogigen
Gurtbogen von dem Lang]och getrennt. Dies hat auf
Consolen ein Kreuzgewölbe mit rundprofdirten Diagonal-
rippen. Der Raum südlich davon hat ein einfaches Kreuz-
gewölbe, der nördliche zwei Gratgewölbe, welche unter
einander durch einen auf romanischen Consolen aufsetzen-
den Gurtbogen getrennt sind, und deren westliches nicht
bis zur Westwand reicht, so dass hier ein Gurtbogen auf
einfachen Kämpfern übrig bleibt. Wände schliessen die
Seitenräume sowohl nach dem Chor ab, mit dem sie durch
Thüren (die nördliche schräg gerichtet) in Verbindung
stehen, als auch nach den Kreuzflügeln. — Die Kreuz-
 
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