Lehfeldt, Paul: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz (Düsseldorf, 1886)

Rheinbreitbach — Rommersdorf.

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Burghaus, einst kölnisches Lehn der Familie von
Breitbach, jetzt Graf Renesse in Brüssel gehörig; der
jetzige Fachwerkbau aus dem 17. Jahrhundert, der steinerne
Thurm älter. — Klein, Rheinreise 2. AuH. 188.

Rheinbrohl, 12 km nordwestlich von Neuwied; 1226
erwähnt, saynscher Besitz, 1605 von Trier genommen.
— Dahlhoff, Gesch. d. Grafsch. Sayn 1874, 23. — v. Stramberg, Rhein. Ant.
3, 6, 565 f.
Kirche, kath., an Stelle einer alten 1852 gebaut, der
Oivilgemeinde gehörig.
Kapelle, kath., h. Gertrud; Privatbesitz des Freiherrn
von Dorth zu Neckarsteinach. Das Langhaus spätest-
gothisch, aus dem 17. Jahrhundert, einschiffig, hat rund-
bogige Fenster und zwei Kreuzgewölbe aus Holz, deren
Rippen rund mit einem der Vorderßäche vorgelegtem
Rechteck prohlirt (Ableitung vom Birnstabprohl), auf
schematischen Wandconsolen aufsetzen. — Oestlich der
etwas schmalere Thurm romanisch, unten als Chor mit
einem Gratgewölbe aus Stein. Er hat zwei Geschosse; im
Erdgeschoss aussen Eck- und je zwei Mittellisenen mit
Rundbogenfries, darüber ein rundbogiges Fenster des
17. Jahrhunderts. Das Obergeschoss ist jetzt glatt. Da-
rüber vier Giebel, in deren Feldern Rundbogenfenster mit
eingelegtem Rundstab in der Umrahmung, und Rauten dach.
Wohnhaus neben der Kirche, barock. Zwei Geschosse
mit Rechteckfenstern und einem Rundbogenportaf, auf
welchem J. 1622; über dem Krönungsgesims ein Schweif-
giebel, durch Gesimse in zwei Geschosse mit Fenstern getheilt.

Rommersdorf, 6^2 km ostnordöstlich von Neuwied; 1107
Beiname des Grafen von Isenburg. — Marx, Gesch. & Erzst.
Trier 1, 1, 114.
Klosterruine von bedeutendem Umfang und Kunst-
werth. Das Kloster, 1544 fälschlich als 800 Jahre bestehend
genannt, wurde 1114 durch Reginbold von Rommersdorf
gestiftet, mit Benedictinern aus Schatfhausen, dann, da
diese 1125 zurückkehrten, 1535 durch den Erzbischof von
Trier unter Abt Diedrich mit Prämonstratensern aus
Floretfe bei Namur besetzt (Günther, cod. dipi. i, 230). In dieser
Zeit wurde das romanische Langhaus der Kirche (mit
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