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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0542

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526

Puderbach — Reichenstein.

Ehemal. Sacramentschrein an der Chorwand, gothisch,
als Kleeblattbogenblende.
Glocken: 1) marin ^eise id? i $o&e$ crc labert id?
boe$e meber neröreine id^ pei. ua. ed^tnad) $05 mtd) 1509.
— 2) mnnridps l^eise id) i $o&e$ ere luöen id) boese
meöer nerbreine id) pet na ed?tnnd? $os ntid) 1509.

R&llhb&Ch, 20^2 km nordöstlich von Neuwied; 1595—1824
zur oberen Grafschaft gehörig (s. Aitwied).
Kirche, evang. Der etwas schmalere Chor ist alt-
romanisch, durch einen Rundbogen vom Langhaus getrennt,
quadratisch, mit einem Gratgewölbe, dessen rechteckig
proßlirte Schildbögen auf nur in Resten vorhandenen
Kämpfern [deren Stützen fehlen] ruhen: hat eine Halbkreis-
apsis mit Halbkuppel, die aussen mit Lisenen und Rund-
bogenfriesen gegliedert ist. — Auf dem Chorquadrat erhebt
sich der Thurm mit verstümmelten gepaarten Rundbogen-
fenstern in den Giebeln und Rautendach. — Langhaus
unbedeutend, einschiffig mit Racher Holzdecke.

ReiülieilSteilb 22 km nordnordöstlich von Neuwied.
Burgruine. Die Burg gehörte einem Rittergeschlecht
dieses Namens, welches den Grafen von der Neuerburg,
seit 1331 denen zu Isenburg und Wied lehnspRichtig war,
und kurz vor 1513 ausstarb; kam in den unmittelbaren
Besitz von Wied, wurde 1702 von den kurz vorher reichs-
frei gewordenen Grafen von Nesselrode gekauft, gehört
jetzt dem Fürsten zu Wied.
Die Ruine liegt auf einem Bergkegel von der un-
gefähren Form eines mit dem Bogen nach Südwest ge-
richteten Halbkreises, welchen der Holzbach (und die
Altenkirchen-Puderbacher Chaussee) umzieht. Die Mantel-
mauer hatte die entsprechende Gestalt. Ein zweites Mauer-
stück lief ihr concentrisch, weiter nach innen, auf der
Ostseite bis etwas über die Mitte, ein drittes noch weiter
nach innen, der Westhälfte concentrisch, ebenfalls über
die Mitte hinaus, so dass der Burgweg, von Norden her-
kommend, in einer Schlangenlinie den Burghof erreichte.
In der Mitte des zuletzt genannten Mauerstücks liegt der
Bergfried, rund, nach aussen und innen vortretend, in
zwei Geschossen erhalten, mit ebenerdigem Eingang. An
den, mehrfach gebrochenen, doch im Ganzen von Nordost
 
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