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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0523
Leutesdorf — Linz.
507
Fachwerkhaus in der Kirchstrasse, Ecke Kreuz-
gasse, von 1621 (j.), Brüstung mit Schnitzwerk erhalten. —
Fischgasse Nr. 47 VOn 1657 mit Inschl'. (die bei Pohl in Picks
Monatsschr. 1878, 246).
Stadtbefestigung', in Resten aus dem 16. Jahrhundert
erhalten. Mauerwerk längs des Rheines, von späteren
Häusern überbaut; so unter dem ehemaligen Zehnthof ein
Stück mit Rundbogenfries. Ein runder Thurm am unteren
Ende im Garten des Herrn Blank, mit neuem Aufsatz;
der Zollthurm oberhalb, jetzt Frau Hollmann in Barmen
gehörig, rund, mit einem verzopften Helm; daran stösst der
quadratische kreuzgewölbte Bau eines ehemaligen Thores.
Am Thorbogen Figur des h. Laurentius von 1522 (j.);
klein.
LillZ, 2(0/2 km nordnordwestlich von Neuwied; vielleicht
das 873 erwähnte Linchesce, 1198 bedeutender Ort,
im Kriege zwischen Otto IV. und Philipp zerstört,
1250 Castra Linse von Grähn Mathilde der Lehns-
hoheit Kölns überlassen (s. Wied), erhielt 1330 Stadt-
rechte, unter Erzbischof Heinrich die Befestigung,
wurde 1366 von Erzbischof Engelbert von Köln, der
den rheinischen Städtebund brechen wollte, erobert,
geplündert und musste sich den Bau einer Burg ge-
fallen lassen, litt 1391 durch Feuer, stand an der
Spitze der Linzer Eintracht (Union mit den Orten
von Leutesdorf bis zur Mündung der Sieg, Remagen
und Mehlem, deren Artikel wohl zuerst unter Kur-
fürst Ruprecht von Köln schriftlich verfasst wurden),
erklärte sich 1473 (in dem Erzbischofsstreit) für Kur-
fürst Ruprecht, nahm eine Besatzung Karls des Kühnen
auf, wurde 1475 von Kaiser Friedrich erobert und
geplündert, 1583 an die Grafen von Isenburg ver-
pfändet, 1632 von den Schweden, dann von den
Spaniern erobert, 1688 ein Jahr lang von den Fran-
zosen besetzt. — Kinkel, Führer durch das Ahrthal 1845, 29. — Marx,
Gesch. d. Erzst. Trier 1, 2, 337 (über die Hospitäler). — Zeiler-Merian, Topogr,
Archiep. 1646, 50 m. Ans. — Minola, Beitrag z. Gesch. d. Stadt Linz 1882. —
Pohl in Picks Monatsschr. 1878, 108. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 7. 620 f.
Kirche, kath., h. Martin, im Uebergangstil, vor 1217
(in welchem Jahr ein Pastor genannt — Görz, M. Rh. Reg. 33)
gebaut. Dreischilfige Pfeilerbasilika mit Emporen, einem
fünfseitigen Chor von der Breite des Mittelschilfs und
einem Westthurm vor dem Mittelschilf. Nach dem
507
Fachwerkhaus in der Kirchstrasse, Ecke Kreuz-
gasse, von 1621 (j.), Brüstung mit Schnitzwerk erhalten. —
Fischgasse Nr. 47 VOn 1657 mit Inschl'. (die bei Pohl in Picks
Monatsschr. 1878, 246).
Stadtbefestigung', in Resten aus dem 16. Jahrhundert
erhalten. Mauerwerk längs des Rheines, von späteren
Häusern überbaut; so unter dem ehemaligen Zehnthof ein
Stück mit Rundbogenfries. Ein runder Thurm am unteren
Ende im Garten des Herrn Blank, mit neuem Aufsatz;
der Zollthurm oberhalb, jetzt Frau Hollmann in Barmen
gehörig, rund, mit einem verzopften Helm; daran stösst der
quadratische kreuzgewölbte Bau eines ehemaligen Thores.
Am Thorbogen Figur des h. Laurentius von 1522 (j.);
klein.
LillZ, 2(0/2 km nordnordwestlich von Neuwied; vielleicht
das 873 erwähnte Linchesce, 1198 bedeutender Ort,
im Kriege zwischen Otto IV. und Philipp zerstört,
1250 Castra Linse von Grähn Mathilde der Lehns-
hoheit Kölns überlassen (s. Wied), erhielt 1330 Stadt-
rechte, unter Erzbischof Heinrich die Befestigung,
wurde 1366 von Erzbischof Engelbert von Köln, der
den rheinischen Städtebund brechen wollte, erobert,
geplündert und musste sich den Bau einer Burg ge-
fallen lassen, litt 1391 durch Feuer, stand an der
Spitze der Linzer Eintracht (Union mit den Orten
von Leutesdorf bis zur Mündung der Sieg, Remagen
und Mehlem, deren Artikel wohl zuerst unter Kur-
fürst Ruprecht von Köln schriftlich verfasst wurden),
erklärte sich 1473 (in dem Erzbischofsstreit) für Kur-
fürst Ruprecht, nahm eine Besatzung Karls des Kühnen
auf, wurde 1475 von Kaiser Friedrich erobert und
geplündert, 1583 an die Grafen von Isenburg ver-
pfändet, 1632 von den Schweden, dann von den
Spaniern erobert, 1688 ein Jahr lang von den Fran-
zosen besetzt. — Kinkel, Führer durch das Ahrthal 1845, 29. — Marx,
Gesch. d. Erzst. Trier 1, 2, 337 (über die Hospitäler). — Zeiler-Merian, Topogr,
Archiep. 1646, 50 m. Ans. — Minola, Beitrag z. Gesch. d. Stadt Linz 1882. —
Pohl in Picks Monatsschr. 1878, 108. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 7. 620 f.
Kirche, kath., h. Martin, im Uebergangstil, vor 1217
(in welchem Jahr ein Pastor genannt — Görz, M. Rh. Reg. 33)
gebaut. Dreischilfige Pfeilerbasilika mit Emporen, einem
fünfseitigen Chor von der Breite des Mittelschilfs und
einem Westthurm vor dem Mittelschilf. Nach dem