Engers — Erpel.
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am Schloss (Nr. 105, Unterbau von Stein, modern), mit
geschnitzten Schweifgiebeln nach jeder Seite hin.
Stadtbefestigung* aus der zweiten Hälfte des 15.
Jahrhunderts. Von der Mauer und den Thürmen längs des
Rheines sind die Unterbauten erhalten. Auf einem Rund-
thurm steht die Gartenterrasse der Kriegsschule, weiter
abwärts ist ein epheubewachsener Stumpf eines runden
Thurm es, wohl der letzte Rest der Burg Kunostein und
zugleich die Ecke der Befestigung. Etwas dahinter, land-
einwärts (im Garten des Garteninspectors) ist ein neu
aufgebauter Thurm auf mittelalterlichem Unterbau. —
Verfolgt man von der erwähnten Gartenterrasse den
Mauerzug aufwärts, so wendet er sich nach einem im
Unterbau erhaltenen (von einem im Privatbesitz befind-
lichen Gartenpavillon überbauten) runden Eckthurm,
ebenfalls landeinwärts, wo (nahe der Südostseite der Kirche)
ein Rundthurm etwa 6 m hoch erhalten ist.
El'pel, 28b2 km nordwestlich von Neuwied; 1116 Herpille,
1167 villa Herpell, von Erzbischof Friedrich I. von
Jülich an das Domcapitel Köln geschenkt, von diesem
dem Grafen Dietrich von Are, später dem Ritter
Engelbert u. A. übergeben; dann eine freie Vogtei
der Bauern. — Ennen in Niederrhein. Anna,i. i861, 107. — Merian,
Topogr. Archiep. 1646, 33 mit Ans. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 6, 7, 656.
Kirche, kath., h. Severinus, romanisch, wohl anfangs
einschiffig, mit gleich breiten, aus sieben Seiten eines
abgeflachten Zwölfecks gebildeten, im Uebergangstil vol-
lendeten Chor, und stark aus der Mitte nach Süden vor-
geschobenen, also älteren Westthurm. In spätromanischer
Zeit wurde die Kirche zu einer dreischiffigen gewölbten
Basilika erweitert, später (wann?) die Seitenschiffe um ein
Emporengeschoss erhöht, im 15. Jahrhundert das Thurm-
Erdgeschoss (jetzige Taufkapelle) gewölbt, wahrscheinlich
in der Bauperiode von 1751 (J. über der Südthür) die Ecke
nördlich vom Thurm bezw. westlich vom Langhaus durch
den Bau der (früheren) Taufkapelle ausgefüllt, die Seiten-
schiffgewölbe und Emporen wieder beseitigt und auch sonst
die Kirche vielfach verändert, bezw. verdorben.
Im Chor waren an den Flächen unter den Fenstern
Rundbogenblenden, die bis auf eine verstümmelt sind. In
den Ecken tragen Dienste mit attischen Eckblattbasen und
Blattcapitellen die rundprofilirten, leise spitzbogigen Schild-
bögen und Rippen des neunkappigen Kreuzgewölbes. Der
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am Schloss (Nr. 105, Unterbau von Stein, modern), mit
geschnitzten Schweifgiebeln nach jeder Seite hin.
Stadtbefestigung* aus der zweiten Hälfte des 15.
Jahrhunderts. Von der Mauer und den Thürmen längs des
Rheines sind die Unterbauten erhalten. Auf einem Rund-
thurm steht die Gartenterrasse der Kriegsschule, weiter
abwärts ist ein epheubewachsener Stumpf eines runden
Thurm es, wohl der letzte Rest der Burg Kunostein und
zugleich die Ecke der Befestigung. Etwas dahinter, land-
einwärts (im Garten des Garteninspectors) ist ein neu
aufgebauter Thurm auf mittelalterlichem Unterbau. —
Verfolgt man von der erwähnten Gartenterrasse den
Mauerzug aufwärts, so wendet er sich nach einem im
Unterbau erhaltenen (von einem im Privatbesitz befind-
lichen Gartenpavillon überbauten) runden Eckthurm,
ebenfalls landeinwärts, wo (nahe der Südostseite der Kirche)
ein Rundthurm etwa 6 m hoch erhalten ist.
El'pel, 28b2 km nordwestlich von Neuwied; 1116 Herpille,
1167 villa Herpell, von Erzbischof Friedrich I. von
Jülich an das Domcapitel Köln geschenkt, von diesem
dem Grafen Dietrich von Are, später dem Ritter
Engelbert u. A. übergeben; dann eine freie Vogtei
der Bauern. — Ennen in Niederrhein. Anna,i. i861, 107. — Merian,
Topogr. Archiep. 1646, 33 mit Ans. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 6, 7, 656.
Kirche, kath., h. Severinus, romanisch, wohl anfangs
einschiffig, mit gleich breiten, aus sieben Seiten eines
abgeflachten Zwölfecks gebildeten, im Uebergangstil vol-
lendeten Chor, und stark aus der Mitte nach Süden vor-
geschobenen, also älteren Westthurm. In spätromanischer
Zeit wurde die Kirche zu einer dreischiffigen gewölbten
Basilika erweitert, später (wann?) die Seitenschiffe um ein
Emporengeschoss erhöht, im 15. Jahrhundert das Thurm-
Erdgeschoss (jetzige Taufkapelle) gewölbt, wahrscheinlich
in der Bauperiode von 1751 (J. über der Südthür) die Ecke
nördlich vom Thurm bezw. westlich vom Langhaus durch
den Bau der (früheren) Taufkapelle ausgefüllt, die Seiten-
schiffgewölbe und Emporen wieder beseitigt und auch sonst
die Kirche vielfach verändert, bezw. verdorben.
Im Chor waren an den Flächen unter den Fenstern
Rundbogenblenden, die bis auf eine verstümmelt sind. In
den Ecken tragen Dienste mit attischen Eckblattbasen und
Blattcapitellen die rundprofilirten, leise spitzbogigen Schild-
bögen und Rippen des neunkappigen Kreuzgewölbes. Der